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Deutlich geringere Holzernte im Staatswald

Ein Mann sichert verladene Baumstämme auf einem Güterzug. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein Mann sichert verladene Baumstämme auf einem Güterzug. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die Holzernte in Sachsens Wäldern hat unter der Trockenheit und dem Befall von Borkenkäfern in diesem Jahr erheblich gelitten. Die Holzerntemenge im Staatswald des Freistaates Sachsen beläuft sich in diesem Jahr auf rund 1,3 Millionen Kubikmeter, wie Renke Coordes vom Staatsbetrieb Sachsenforst mitteilte. Das ist rund ein Drittel weniger als in den Jahren 2018 und 2019, in denen je rund 1,9 Millionen Kubikmeter Holz im Staatswald geerntet wurden.

85 Prozent der Erntemenge besteht demnach aus minderwertigem Schadholz. Der Grund sind laut Coordes Schäden durch Borkenkäfer und andere Schadinsekten sowie infolge der anhaltenden Trockenheit. Betroffen sind in der Regel Nadelbaumarten wie Kiefer und Lärche und Fichte. «Die ausgeprägte Dürre setzt aber auch zunehmend Laubbaumarten zu», erläuterte Coordes.

In Sachsen sind derzeit rund ein Drittel (35 Prozent) der Bäume deutlich geschädigt. Das ist der höchste Anteil seit Beginn der Erhebung, hatte das Forstministerium bei der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichtes kürzlich mitgeteilt. Die Erhebung gibt es seit 1991. Nur bei einem Fünftel (21 Prozent) der Bäume sind keine Schäden erkennbar. «Die sächsischen Wälder leiden unter den Folgen des Klimawandels», hatte Landesforstpräsident Utz Hempfling gesagt.

Laut Sachsenforst sind rund 56 000 Hektar betroffen und über 9000 Hektar davon komplett kahl. Zu inzwischen 62 Prozent sind Borkenkäfer dafür verantwortlich, die in Holz und Rinde von Fichten, Kiefern oder Lärchen brüten. Der Befall habe sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.

Die Schwerpunkte der Schäden im Staatswald liegen im Löß-Hügelland und Erzgebirgsvorland, im Osterzgebirge im Übergang zur Sächsischen Schweiz und in der Dübener Heide in Nordwestsachsen. Seit Ende Oktober ist in den betroffenen Fichtengebieten im Staatswald die Aufarbeitung des Schadholzes mehrheitlich abgeschlossen.

Zudem sind die Preise laut Sachsenforst im Keller. Die Erlöse der Waldbesitzer aus dem Holzverkauf sind aufgrund des im mitteldeutschen Raum hohen Schadholzaufkommens weiter gefallen. Insbesondere die Aufarbeitung von Holz minderer Qualität für Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie sei für Waldbesitzer derzeit nicht mehr kostendeckend.

Die Waldfläche in Sachsen beträgt insgesamt 520 917 Hektar. Das entspricht 28,2 Prozent der Gesamtfläche des Freistaats. Der Staatswald des Freistaates hat einen Anteil an der Gesamtwaldfläche in Sachsen von rund 39 Prozent, 45 Prozent sind Privat- und Treuhandrestwald, knapp fünf Prozent gehören dem Bund und zwei Prozent der Kirche.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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