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Bonpflicht stößt bei Bäckereien in Sachsen auf Kritik

Auf einer Tüte steht wie viel Zeit für diverse Bürokratiethemen aufgebracht wird. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild
Auf einer Tüte steht wie viel Zeit für diverse Bürokratiethemen aufgebracht wird. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Wenige Tage nach Inkrafttreten der umstrittenen Kassenbonpflicht stößt die Regelung vor allem bei Bäckereien auf Kritik. «Ich halte das für schizophren, etwas auszudrucken und sofort wegzuschmeißen», sagte der Bernsdorfer Bäckermeister Roland Ermer der Deutschen Presse-Agentur. Wenn Kunden ausdrücklich sagten, dass sie keinen Beleg möchten, werde er den Bon in seinen beiden Filialen auch künftig nicht ausdrucken. «Da leiste ich zivilen Ungehorsam», so Ermer, der auch Präsident des Sächsischen Handwerkstages ist. Seit dem 1. Januar müssen Händler ihren Kunden einen Bon aushändigen. Mit dem 2016 verabschiedeten Kassengesetz soll der Steuerbetrug etwa durch manipulierte Ladenkassen bekämpft werden.

In einer Dresdner Filiale der Bäckerei Möbius berichtet Verkäufer Klaus Barche von langen Papierschlangen. Wo früher eine Papierrolle in der Kasse drei bis fünf Tage reichte, wird jetzt mindestens eine pro Tag bedruckt. «Es nervt uns, es nervt die Kunden», so Barche. Der Dresdner Bäckermeister und Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Michael Wippler, schätzte kürzlich den Anteil der Kunden, die einen Bon brauchen, auf unter drei Prozent.

Nach Angaben des sächsischen Finanzministeriums wird mit der sogenannten Belegausgabepflicht nur eine Regelung eingeführt, die es schon in 21 weiteren EU-Ländern gibt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Auf einer Tüte steht wie viel Zeit für diverse Bürokratiethemen aufgebracht wird. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

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