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Reaktionen auf Urteil: Hoffnung auf Rest der Beute

Ein Angeklagter (r) wird in den Verhandlungssaal im Landgericht geführt. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Ein Angeklagter (r) wird in den Verhandlungssaal im Landgericht geführt. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Das Urteil im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden hat unterschiedlich Reaktionen in der sächsischen Politik ausgelöst. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach von einer «wichtigen Etappe» bei der Aufarbeitung des Falles. «Die Tat hat uns alle sehr getroffen. Insofern ist es wichtig, dass erste Täter ermittelt und heute verurteilt werden konnten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das Urteil sei eine «gewisse Genugtuung», könne aber den eingetretenen ideellen und materiellen Schaden nicht wieder gutmachen.

«Wir hoffen, dass die Tat vollständig aufgeklärt werden kann und auch die noch fehlenden Schmuckstücke zurückgeführt werden. Jetzt geht es auch darum, die zurückerlangten Stücke fachgerecht zu restaurieren, damit diese wieder im Historischen Grünen Gewölbe für die Sächsinnen und Sachsen sowie ihre Gäste präsentiert werden können. Solche Straftaten dürfen nicht dazu führen, dass historische Kunstschätze unzugänglich werden», betonte der Regierungschef.

Innenminister Armin Schuster (CDU) stellte die «akribische Ermittlungsarbeit» der Polizei in den Mittelpunkt und dankte den Beteiligten. «Dass im Prozess Geständnisse abgelegt wurden, spricht für die exzellente Ermittlungsarbeit und die erdrückende Beweislast.»

Linke-Fraktionschef Rico Gebhardt erinnerte an die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen für das Grüne Gewölbe. Die Angeklagten hätten im Prozess geschildert, dass sie von der Leichtigkeit der Ausführung überrascht waren: «Was der Prozess in Dresden nicht klären konnte, steht weiter auf der politischen Tagesordnung: Wer trägt und übernimmt die Verantwortung für die Tatbegünstigung?» Seine Partei werde in dieser Sache nicht lockerlassen.

«Der ausgehandelte Deal des Remmo-Clans mit der Staatsanwaltschaft war von Anfang an eine Mogelpackung. Es fehlen noch immer Schätze im Wert von 63,3 Millionen Euro», erklärte der AfD-Abgeordnete Thomas Kirste und nannte das Urteil eine «riesige Enttäuschung». Zugleich warf er der Regierung Versäumnisse vor. «Sie unternimmt viel zu wenig, um die fehlenden Schätze zurückzubekommen und muss ihrer Schadensersatzforderung endlich Nachdruck verleihen.»

Für den Einbruch in das Grüne Gewölbe und den Diebstahl kostbarer Kunstschätze im November 2019 waren fünf Mitglieder des Berliner Remmo-Clans am Dienstag in Dresden zu Haftstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten und sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Ein sechster Beschuldiger wurde freigesprochen.

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