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Polizei löst Ansammlung in Freiberg auf: Anzeigen erstattet

Die Polizei hat in Freiberg (Landkreis Mittelsachsen) am Samstag eine verbotene Ansammlung aufgelöst und Anzeigen gegen teils aggressive Teilnehmer erstattet. Durch Aufrufe in den sozialen Medien hatten die Beamten von einem geplanten Protest auf dem Obermarkt erfahren, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Eingesetzte Polizisten beobachteten demnach einen Zulauf auf dem Markt und sprachen Personen an. Sie wiesen die Anwesenden auf das Verbot größerer Personenansammlungen und das im Landkreis geltende Alkoholverbot in der Öffentlichkeit hin. Schätzungsweise 150 Menschen hatten sich laut Polizeiangaben zusammengefunden.

Die Beamten sprachen ein Paar an, das Glühwein trank und sich weigerte, den Platz zu verlassen. Als sie die Identität der beiden feststellen wollten, leistete der Mann Widerstand und verletzte laut Angaben der Polizei einen Beamten leicht. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in Verbindung mit Körperverletzung erstattet.

Den Einsatzkräften fiel im weiteren Verlauf ein Transporter auf, aus dem laut das Steigerlied ertönte. Der Fahrer weigerte sich, den Ort zu verlassen, rollte plötzlich auf eine Polizistin zu, die vor dem Transporter stand, und stoppte erst kurz vor ihr. Gegen ihn stellten die Beamten Strafanzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Der Platz leerte sich nach Darstellung der Polizei später, so dass der Einsatz am frühen Abend beendet wurde. Zu weiteren Ansammlungen kam es im Stadtgebiet nicht. Insgesamt waren 55 Polizisten im Einsatz. Sie stellten zusätzlich zu den Strafanzeigen 15 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Corona-Notfallverordnung fest. Die Angezeigten erwartet ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro.

Das Bündnis «Freiberg für alle» distanzierte sich von den regelmäßigen Versammlungen in der Stadt. Die Corona-Lage spitze sich zu und Krankenhäuser arbeiteten am Limit, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten offenen Brief. «Wir sind sauer, wir sind wütend und wir wollen das nicht länger hinnehmen! Wir fordern die Spaziergänger auf, dieses weitere Befeuern der Pandemie zu unterlassen.» Von der Politik erwarte das Bündnis, diese illegalen Demonstrationen nicht länger zu dulden.

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