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Onlinewache der sächsischen Polizei mehr als gefragt

Der Schriftzug «Zur Internetwache», aufgenommen von einem Monitor. / Foto: Susann Prautsch/dpa/ZB/Illustration
Der Schriftzug «Zur Internetwache», aufgenommen von einem Monitor. / Foto: Susann Prautsch/dpa/ZB/Illustration

Anzeigen bei der Polizei können seit Jahren auch in Sachsen per Internet gestellt werden. Die Onlinewache hat großen Zulauf - die Nutzerzahlen des Portals wachsen stetig.

Die Onlinewache der sächsischen Polizei erfreut sich wachsender Resonanz. Die Zahl der über das Internetportal gestellten Anzeigen hat sich seit 2009 mehr als verzehnfacht. Nach Angaben des Innenministeriums in Dresden stieg sie von 5346 im ersten Jahr auf 60 488 im vergangenen Jahr. «Die Anzahl ist stetig wachsend», sagte eine Sprecherin. Die Onlinewache finde in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz «und wird zunehmend genutzt».

Die meisten Strafanzeigen ergingen wegen Betrugs, Diebstahls und besonders schweren Diebstahls, wobei letzteres Delikt in den Jahren ab 2012 dominierte. Rund um die Uhr online angezeigt werden können auch Sachbeschädigung, Hass und Hetze im Netz oder andere Straftaten. Anfang des Jahres wurde das bisherige Portal nach Ministeriumsangaben durch ein moderneres und nutzerfreundlicheres abgelöst. Dabei könnten durch vorgegebene Kataloge etwa zu Straßennamen Fehleingaben großteils vermieden werden.

2022 schaffte es die Onlinewache allerdings ins Schwarzbuch, der Bund der Steuerzahler attestierte ihr «mehr Schein als Sein», weil die Informationen aus den Anzeigen dann händisch durch Polizisten im Vorgangsbearbeitungssystem erfasst würden. Den Angaben nach lagen Personal- und Sachkosten für Aufnahme und Erfassung der Online-Anzeigen 2020 bei rund 1,7 Millionen Euro, bei steigender Tendenz. Das solle Mitte des Jahres angepasst werden, sagte die Ministeriumssprecherin. Allerdings könne das nicht voll automatisiert ablaufen. «Es gibt auch Notfälle oder Drohungen, wo man sofort reagieren und aktuell gehandelt werden muss.»

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