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Mehr Unfälle mit Polizeifahrzeugen

Ein Streifenwagen fährt mit Blaulicht über eine Straße. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild
Ein Streifenwagen fährt mit Blaulicht über eine Straße. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrzeugen der Polizei haben in Sachsen im vergangenen Jahr leicht zugenommen. So wurden 204 solcher Karambolagen registriert, wie das Innenministerium in Dresden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Im Jahr zuvor waren es 197 Unfälle. Die Reparaturkosten für die dabei beschädigten Wagen stiegen von rund 347 000 Euro auf fast 400 000 Euro. Zu den Unfallursachen machte das Ministerium keine Angaben.

Bei Verletzungen, Traumata oder Ähnlichem werden die Beamten laut Ministerium unter anderem vom polizeiärztlichen Dienst und den Einsatznachsorge-Teams betreut. Haben sie den Schaden grob fahrlässig oder gar vorsätzlich verursacht, müssten sie ihn ersetzen, hieß es. Dienstfahrzeuge dürfe nur jemand fahren, der einen Polizeiführerschein besitze oder zum Führen dieser Wagen berechtigt sei.

Für die Bediensteten gebe es Sicherheits- und Gefahrentrainings. Aus Sicht des Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Hagen Husgen, werden die Polizeifahrer ausreichend geschult. «Aber in Stresssituationen können Fehler passieren,» räumte er ein.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Leipzig rücken nach Angaben der Stadt jährlich etwa bis zu 8000 Mal zur Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung mit Sondersignal aus. Unfälle seien selten. Der letzte Unfall, bei dem sich ein Beamter so schwer verletzte, dass er in einem Krankenhaus behandelt werden musste und drei Wochen dienstuntauglich war, habe sich 2012 ereignet. Damals sei an einer Kreuzung mit Lichtsignalanlage ein Feuerwehr-Führungsfahrzeug mit einem Auto zusammengestoßen. Meistens jedoch bleibe es bei Bagatellunfällen.

Seit 2009 gibt es laut der Stadt für alle Fahrzeugführer der Leipziger Feuerwehr zusätzlich zu den vorgeschriebenen Unterweisungen und Belehrungen ein Fahrsicherheitstraining, das auf Fahrten mit Einsatzfahrzeugen und Sondersignal vorbereitet. «Unser Anspruch ist es, die Führer der Einsatzfahrzeuge bestmöglich auf ihre Aufgaben vorzubereiten, die unter höchstem psychischen Stress ausgeführt werden müssen», hieß es.

In Dresden waren Feuerwehrfahrzeuge in den vergangenen zwei Jahren in je 19 Unfälle verwickelt; 2017 waren es 33. Zumeist sei es bei Blechschäden geblieben. So seien unter anderem die Abmessungen des Fahrzeugs nicht genug beachtet sowie die Fahrbahn- oder Wetterverhältnissen falsch eingeschätzt worden. Dazu kam vereinzelt ein zu geringer Sicherheitsabstand als Unfallursache.

Im Zeitraum von 2017 biS 2019 habe jedoch nur in einem Fall ein Mensch Verletzungen erlitten. Im vergangenen Jahr waren Rettungsdienstfahrzeuge in Dresden den Angaben zufolge 81 Mal in Unfälle verwickelt - das waren 6 Unfälle mehr als 2018, aber 4 weniger als 2017.

Zu Unfällen komme es meist beim Einparken und Rangieren, sagte Rebekka Biederbeck von der Johanniter-Unfall-Hilfe Sachsen in Leipzig. Außerdem nannte sie Steinschlag, bei dem zuweilen Glas zu Bruch gehe. Die Insassen der Rettungswagen seien darauf angewiesen, dass andere Verkehrsteilnehmer Martinshorn und Blaulicht rechtzeitig bemerkten und entsprechend schnell reagierten.

«Wir nehmen aber bundesweit wahr, dass die Rücksichtnahme auf und das Verständnis für Einsatzfahrten leider zurückgehen», berichtete Biederbeck. Wenn keine Rettungsgasse gebildet, Fahrzeuge und Mitarbeiter angegriffen oder behindert würden, erleichtere das nicht die Arbeit.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Streifenwagen fährt mit Blaulicht über eine Straße. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

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