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Aufräumarbeiten nach Bomben-Einsatz laufen weiter

dpa / Tino Plunert
dpa / Tino Plunert

Dresden kehrt nach der aufwändigen Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zur Normalität zurück. Das Brand- und Katastrophenschutzamt der Stadt Dresden war Freitag zuversichtlich, die Aufräumarbeiten im Laufe des Tages abzuschließen. Der unmittelbare Schauplatz des Geschehens war am Freitag noch eingezäunt, wo die Bombe am Mittwochabend zum Teil detoniert war und Dämmmaterial entzündet hatte.

Der Verkehr rollte am Fundort der Bombe wieder vorbei. Der für Entschärfung errichtete Schutzwall aus Betonklötzern war bereits zuvor abgebaut worden. An dem angrenzten Gebäude einer Umzugsfirma konnte man noch Spuren des Feuers sehen. Der Boden ist an dieser Stelle aufgerissen und verkohlt.

Aus dem Universitätsklinikum wurden 45 stark pflegebedürftige Patienten in ihre ursprüngliche Einrichtung zurückgebracht. Sie waren drei Nächte in der Uniklinik versorgt worden. Unter den Betroffenen befanden sich viele Demenzkranke. Laut Kliniksprecher Holger Ostermeyer lief die Betreuung reibungslos.

Auch die als Notunterkunft agierende Messe Dresden zog am Freitag Bilanz. In zwei Messehallen waren in der Nacht zum Mittwoch zunächst 1800 Menschen bereut worden, am Donnerstag sank ihre Zahl auf etwa 400. «Derzeit werden die letzten Reinigungsarbeiten in den beiden Hallen koordiniert», sagte Messe-Chef Ulrich Finger. Weder der Veranstaltungsbetrieb noch anstehenden Wartungs- und Renovierungsarbeiten seien beeinträchtigt.

Die fünf Zentner schwere Fliegerbombe war nach fast 48 Stunden Dauereinsatz am Donnerstag unschädlich. Die Entschärfung und Bergung hatte sich als komplizierter erwiesen als angenommen. Da der Aufschlagzünder schon tief in der Bombe steckte, wurde eine erster Versuch abgebrochen. Später arbeiteten die Sprengmeister mit einer auf dem Zünder aufgebrachten Raketenklemme. Dabei kam es zu einer Teildetonation der Bombe, der Rest des Pulvers brannte ab.

Die Bombe hatte nur einen knappen halben Meter unter einem Fußweg gelegen. Ob der Sprengkörper damit eine tickende Zeitbombe war, bleibt Spekulation. «Bomben sind auch nach mehr als 70 Jahren unberechenbar», sagte Jürgen Scherf, Sprecher des Polizeiverwaltungsamtes, zu dem der Kampfmittelbeseitigungsdienst gehört. In seltenen Fällen könne es auch zu Selbstdetonationen kommen: «Eine Bombe wird gebaut, um zu explodieren.» Mit dieser Gefahr müsse man leben.

Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Flugzeugen bombardiert und dabei schwer getroffen worden. Wie viele Blindgänger noch im Boden liegen ist unklar. Bei Bauarbeiten werden immer wieder Sprengkörper gefunden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Tino Plunert

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