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Wetterextreme nehmen zu: 2017 viel zu warm und stürmisch

Sachsen muss sich zunehmend auf Wetterextreme einstellen. Nach einer am Donnerstag in Dresden vorgestellten Bilanz war das Jahr 2017 mit einem Temperaturanstieg von 1,3 Grad Celsius viel zu warm. Als Bezugsgröße gilt der Mittelwert aus den Jahren von 1961 bis 1990. Auch bei Sonnenstunden (4 Prozent) und Niederschlag (7 Prozent) gab es ein Plus, wenngleich die Experten die Überschüsse hier noch im normalen Schwankungsbereich verorten.

Das Jahr 2017 geht mit Stürmen, lokalen Starkregen und Spätfrost im April in die Geschichte ein. Nach den Worten von Johannes Frank, Klimaexperte im Landesamt für Umwelt (LfULG), Landwirtschaft und Geologie, gab es den 21. «zu warmen Sommer» in Folge. Seit Sommer 2013 waren alle Jahreszeiten wärmer als in der Referenzperiode. Das sei der «längste zu warme Zeitraum seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.

Die Höchsttemperatur wurde am 1. August mit 35,3 Grad Celsius in Dresden gemessen, der Tiefstwert am 7. Januar in Deutschneudorf - minus 22,5 Grad Celsius. «Die anhaltende Trockenheit im Winter und Frühjahr 2016 wiederholte sich 2017. Darauf folgten wieder unwetterartige Gewitter mit Starkregen, Sturm, Hagel und schwülen Wettersituationen in den Sommermonaten sowie ein wechselhafter Herbst, teilten das LfULG und der Deutsche Wetterdienst mit.

Die Werte zeigen, dass Klimaveränderungen auch hierzulande immer spürbarer werden, lautet ein weiterer Befund. Auffällig ist auch die Zunahme an schwülen Tagen - wenn hohe Temperaturen und feuchtes Wetter zusammentreffen. In Dresden-Klotzsche und Umgebung waren das insgesamt neun Tage und damit fast doppelt viele im Vergleich zum Mittelwert des Referenzzeitraumes. Sturmtief «Herwart» hinterließ Ende Oktober rund 690 000 Kubikmeter Schadholz in Sachsens Wäldern.

Die Klimaveränderung hat auch Folgen für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Dessen Erträge gingen bei den meisten Kulturen zurück - um ein Fünftel bis zu einem Drittel bezogen auf die fünfjährigen Mittelwerte. Dafür waren neben Hagel und Starkregen vor allem der späte Frost im April 2017 verantwortlich. Für den Weinbau erwies sich 2017 mit einem Ertrag von 26 000 Hektolitern dagegen als guter Jahrgang - zumindest in Bezug auf den Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Holger Hollemann

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