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Einwegbecher und Pizzakartons: Städte kämpfen gegen Müllberge

dpa / Sebastian Gollnow
dpa / Sebastian Gollnow

Verpackungen, Kaffeebecher, Einweg-Grills - der Müll landet in Sachsens Städten oft genug auf den Straßen oder auf der Wiese im Park. In der Äußeren Neustadt in Dresden geht die «BiFaV - Bürgerinitiative Förderung alternativer Verpackungen» dagegen vor. Er habe sich immer über den Müll auf den Straßen geärgert, sagt Thomas Alexander Leikauf, der die Gruppe vor zweieinhalb Jahren initiiert hat. Seit etwa zwei Jahren kontrolliert die Initiative die Reinigung der Straßen im Viertel.

Am Elbufer sind es oft Pizza-Verpackungen und Einweg-Grills, die liegen gelassen werden. «Wir sind zu den Lebensmittelhändlern in der Nähe gegangen und sie gebeten, solche Grills nicht mehr zu verkaufen», schildert Leikauf. Ein großer Supermarkt habe diese dann tatsächlich aus den Regalen genommen.

So gut ist es bei Pizza-Verpackungen nicht gelaufen. So sei der Versuch eines Bäckers gescheitert, Pizzas in Papiertüten anzubieten. Nun werde an der Technischen Universität Dresden an einem Karton für Pizzas getüftelt, der nicht so viel Material verbrauche und besser recycelt werden könne.

Laut Umweltministerium ist die absolute Abfallmenge aus privaten Haushalten und Kleingewerbe 2017 landesweit auf 1,38 Millionen Tonnen weiter leicht gestiegen. Das waren etwa 35 500 Tonnen mehr als 2016. Auch die Leichtverpackungen, Glas und Papier legten leicht um fast 5900 Tonnen auf zusammen etwa 468 800 Tonnen zu.

Im April hat die Stadt Dresden ihre Jahreskampagne #Nichtganzsauber mit der Hängung von 120 City-Light-Plakaten gegen Vermüllung, überfüllte Papierkörbe und Wertstoffcontainer sowie Hundekot und Vandalismus gestartet. In diesem Jahr wurden bereits 40 Verstöße wegen nicht erlaubten Grillens festgestellt - meistens auf den Elbwiesen im Landschaftsschutzgebiet.

An drei besonders müllgefährdeten Stellen an den Elbwiesen hat die Stadt inzwischen große Abfallcontainer aufgestellt. «Die Vermüllung im öffentlichen Raum, vor allem an der Elbe, ärgert mich maßlos», sagt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen. Die Kosten für das Pilotprojekt «Müllgroßbehälter am Elbufer» belaufen sich nach ihren Angaben auf etwa 11 000 Euro.

Für das sommerliche Grillerlebnis hat die Stadt in 9 Bereichen Grillplätze eingerichtet. Die Parkanlagen einschließlich Grillflächen würden vom Stadtordnungsdienst bei Streifengängen kontrolliert, damit die Anlagen nicht vermüllten, sagt ein Stadtsprecher.

Zudem fallen in Dresden jährlich etwa 10 Millionen Einwegbecher für Kaffee an. Deshalb drängt die Stadt seit Frühjahr 2018 auf die Nutzung von Mehrwegbechern. Die Zahl von etwa 70 Gastronomen, die mitmachten, habe sich seither fast verdoppelt, heißt es.

Im vergangenen Jahr entsorgten die Dresdner insgesamt 16 212 Tonnen Verpackungsabfälle in der Gelben Tonne, etwa 29 Kilogramm pro Einwohner. Die Zahl ist in den vergangenen 10 Jahren in etwa konstant geblieben. Hinzu kommen etwa weitere 25 Kilogramm an Kunststoffen und Verbundverpackungen im Restabfall. Das sind weitere etwa 13 700 Tonnen. 328 Tonnen Kunststoffabfälle wurden zudem auf den Wertstoffhöfen erfasst.

Um die Verwendung von Einwegbechern zu reduzieren, ist in Chemnitz unter anderem von Vertretern von Stadt, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und des Handelsverbandes ein Arbeitskreis «Kaffee zum Mitnehmen, nicht zum Wegwerfen - Mehrweg für Getränkebecher» gebildet worden. Der Stadtrat hatte 2018 beschlossen, dass ein Konzept für ein Mehrwegbechersystem für Chemnitz entwickelt werden soll.

In der Stadt stieg nach den Angaben die Abfallmenge aus Leichtverpackungen im vergangenen Jahr von 8092 Tonnen auf 8119 Tonnen. In Leipzig dagegen sind die Verpackungsabfälle um 789 Tonnen auf 61 974 Tonnen leicht zurückgegangen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Gollnow

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