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Borkenkäfer bevölkert Wälder: Lage nach wie vor prekär

dpa / Matthias Hiekel
dpa / Matthias Hiekel

Trotz der Anstrengungen zur Beseitigung von Schadholz ist die Situation in Sachsens Wäldern in Sachen Borkenkäfer weiter äußerst angespannt. «Die Tiere sind dank des trockenen Osterwetters massenhaft ausgeschwärmt», sagt der Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst, Renke Cordes. Kühle und Nässe der vergangenen Woche bot nur eine kurze Verschnaufpause. «Nun haben die Schädlinge viele neue Bäume befallen und brüten in der nächsten Generation.»

Die Behörde und auch der Waldbesitzerverband Sachsen rechnen weiter mit einem riesigen Befall. «Bleibt es trocken und heiß, wird es sich nochmal extrem zuspitzen, feucht und kälter wäre besser», sagt Cordes. Kälte hemme die Entwicklung der Borkenkäfer, sie könnten dann nicht so viele Generationen ausbrüten. Feuchtigkeit stärke die Bäume. Dazu kommt, dass das durch die Stürme seit 2017, Dürre und Hitze 2018 und Schneebruch entstandene Schadholz noch nicht vollständig aufgearbeitet werden konnte - trotz aller Bemühungen.

Laut Cordes liegt noch immer etwas rum. «Wir haben nicht alles geschafft.» Auch die privaten Waldbesitzer sind am Rande ihrer Kapazitäten angekommen, wie Verbandsgeschäftsführer Steffen Wolf berichtet. «Sie kommen nicht hinterher, das sind leider beste Voraussetzungen für den Borkenkäfer.» Maschinen für kleine Flächen von nur zehn Hektar seien schwer zu bekommen, geschwächte und tote Fichten könnten die Tiere nicht mehr einharzen und damit selbst bekämpfen.

Im März wurde für Besitzer von Privat- und Körperschaftswald ein Förderprogramm aufgelegt. Gefördert wird etwa die Aufarbeitung von Restholz auf Schadflächen, Holzbehandlung mit Insektiziden oder Holztransport auf Lagerplätze außerhalb des Waldes. Es gibt über 1000 Interessenten, das Umweltministerium geht von bis zu 500 000 Festmeter betroffenen Holzes aus. Rund 1000 Anträge seien gestellt, die Auszahlung beginne.

Das Trockenjahr 2018 hat die Population vor allem beim Großen Buchdrucker, der Fichten befällt, explodieren lassen. Diese wachsen auf einem Viertel der Gesamtwaldfläche von rund 520 000 Hektar, fast die Hälfte davon ist in Privatbesitz. Die Behörden hatten bereits im April von den «schlimmsten Waldschäden» seit 1989 gesprochen. «Dabei steht uns die Hauptkäferzeit noch bevor», sagt Wolf. «Und die Prognosen sind schlecht.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Matthias Hiekel

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