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Sechs Beschwerden von Journalisten nach Neonazi-Aufmarsch

dpa / Str
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Die Polizei hat nach eigenen Angaben sechs Beschwerden von Journalisten erhalten, die sich bei dem jüngsten Neonazi-Aufmarsch anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens in ihrer Arbeit von Polizisten beeinträchtigt fühlten. Der Einsatz am 15. Februar in der Elbestadt sei von einer spannungsgeladenen und konfrontativen Lage geprägt gewesen, erläuterte der leitende Polizeidirektor René Demmler am Freitag. «In diesem Zusammenhang spiegelten uns Journalisten, dass auch ihnen dieser Umstand bewusst ist und es sich für die Einsatzbeamten in solchen Situationen äußerst schwierig gestaltet, Demonstranten und Pressevertreter innerhalb von Sekunden auseinanderzuhalten.»

Als Ergebnis der Auswertung bleibe festzustellen, dass Einsatzkräfte in einzelnen Fällen Journalisten trotz des Vorzeigens eines Presseausweises abgewiesen und teils weggedrängt hätten, hieß es. In einem Fall wurde ein Journalist beiseitegestoßen. Die Kommunikation einiger Einsatzbeamter gegenüber den Journalisten sei kritikwürdig, betonte Demmler. «Den Journalisten, der obwohl als solcher erkennbar, dennoch beiseitegestoßen wurde, bitte ich ausdrücklich um Entschuldigung.» Die Vorfälle würden kritisch nachgearbeitet. Anzeigen gab es laut Polizei nicht.

Mehr als 1200 Neonazis hatten am Freitagabend vor einer Woche an einem sogenannten Trauermarsch zum Gedenken an die Zerstörung der Elbestadt durch alliierte Bomber im Februar 1945 in Dresden teilgenommen. Etwa eine gleich große Zahl von Gegendemonstranten protestierte dagegen, beispielsweise mit Sitzblockaden. Die Polizei hatte die beiden Lager konsequent voneinander getrennt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Str