loading

Nachrichten werden geladen...

Schritt Richtung 3. Liga: Aue verliert auch in Düsseldorf

Der neue Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf Daniel Thioune (M) bedankt sich bei Shinta Appelkamp (l) und Rouwen Hennings. / Foto: Roland Weihrauch/dpa
Der neue Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf Daniel Thioune (M) bedankt sich bei Shinta Appelkamp (l) und Rouwen Hennings. / Foto: Roland Weihrauch/dpa

Beim FC Erzgebirge Aue muss man den Plan B forciert angehen. Nach dem 1:3 (0:1) am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf leuchtet die Rote Laterne der 2. Fußball-Bundesliga im Erzgebirge. Schlimmer noch: Zum Relegationsplatz fehlen der Mannschaft von Teamchef Marc Hensel mittlerweile zehn Punkte. Das so sehr herbeigesehnte Wunder trat auch in Düsseldorf nicht ein, weil der Mannschaft nach den Negativerlebnissen der vergangenen Wochen und Monate mittlerweile alles zu fehlen scheint: Selbstvertrauen, Nervenstärke, Konzentration, Können. Der bislang letzte Sieg datiert vom 20. November 2021 (2:1 in Rostock). Auch das Tor von Prince Osei Owusu (77.) vor 120 Auer Fans unter den 10 000 Zuschauern war nicht mehr als ein Strohfeuer.

«Wir können momentan nicht liefern. Kein Vorwurf an die Mannschaft. Die individuellen Fehler ziehen sich durch die ganzen Wochen», sagte Teamchef Hensel und hatte damit Recht. Denn auch das Spiel in Düsseldorf war eine Kopie der vergangenen Begegnungen. Ehe es sich die Erzgebirger versahen, lagen sie schon wieder zurück. Rouwen Hennings köpfte bereits nach fünf Minuten eine Maßflanke sicher ein. Der Auer Matchplan war wieder dahin, noch ehe die Mannschaft sich sortiert hatte. Die Verunsicherung führte in den Folgeminuten dazu, dass die Fortuna noch Möglichkeiten im Minutentakt hatte. Khaled Narey allein spielte auf der rechten Seite die Auer Defensive schwindelig. Die Sachsen rannten den Düsseldorfern nur hinterher und hatten es ihrem Kapitän Martin Männel zu verdanken, dass es nur 0:1 zur Pause stand. Der Torhüter rettete mehrfach in überragender Manier.

Nach vorn ging für die Erzgebirger gar nichts. Die langen Schläge aus der Abwehr waren planlos und fanden nie die eigenen Mitspieler. Florian Kastenmeier verlebte einen ruhigen Nachmittag, zumal die wenigen verheißungsvollen Angriffe, die zumeist aus Fortuna-Fehlern entstanden, nicht zu Ende gespielt werden konnten.

Wer nach der Pause auf ein Aufbäumen der Sachsen ähnlich wie beim 2:3 vor einer Woche gegen Kiel gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Zumal es wieder mit einem Gegentor weiter ging. Völlig überflüssig holte Jan Hochscheidt Marcel Sobottka in der 49. Minute an der Strafraumgrenze von den Beinen, Daniel Gienczek schickte mit seinem Strafstoß Männel in die falsche Ecke. Der Strafstoß brachte Hensel auf die Palme. «Das passt einfach dazu. Es ist Woche für Woche dasselbe. Wenn Du Woche für Woche die Entscheidungen gegen dich hast. Wir sind eine Mannschaft, die sich die Punkte erkämpfen muss. Da sind Fehlentscheidungen natürlich ein Genickbruch. Traurig, was in den letzten Monaten passiert ist», sagte der Teamchef bei Sky.

Von diesem neuerlichen Nackenschlag erholten sich die Auer jedenfalls nicht mehr. Der Angriff fand faktisch nicht statt, weil viel zu ungenau gepasst wurde. Die Fortuna variierte mit dem Tempo und legte sich die Auer förmlich für weitere Treffer zurecht. Doch die machten durch Owusu aus dem Nichts mit ihrer ersten nennenswerten Aktion den Anschluss. Danach hätte Antonio Jonjic fast noch den Ausgleich erzielt, doch Hennings mit seinem zweiten Treffer - diesmal per sehenswertem Hackentrick zu Beginn der Nachspielzeit - machte alle leisen Hoffnungen zunichte.

Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten