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Schützenhilfe für Union: Dynamo-Coach kann Ex-Club helfen

dpa / Matthias Balk
dpa / Matthias Balk

Die Rivalität ist groß: Beide Fanlager der ehemaligen DDR-Rivalen Dynamo Dresden und 1. FC Union Berlin verbindet eine historisch gewachsene Abneigung. Doch ausgerechnet im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga ist der Hauptstadt-Club auf Schützenhilfe aus der Elbmetropole angewiesen.

Für Dresdens Cheftrainer Cristian Fiel ist das durchaus eine besondere Konstellation, auch wenn er es nicht zugeben möchte: «In aller erster Linie will ich, dass wir ein gutes Spiel machen, das gewinnen und wir die Leute mit einem guten Gefühl in den Urlaub schicken», sagte der 39-Jährige im Rahmen von «19:53, der Dresdner Fußball-Talk».

Zum Saisonabschluss empfängt sein Team Berlins direkten Aufstiegs-Konkurrenten SC Paderborn. Die Ostwestfalen sind derzeit Zweiter, einen Zähler vor den Köpenickern. Gewinnt Berlin seine Auswärtspartie in Bochum, muss gleichzeitig auch der SCP in Dresden gewinnen. Sieg oder Niederlage entscheiden über den direkten Aufstieg oder den Umweg Relegation.

Fiel hält sich bedeckt, konzentriert sich nur auf seine Mannschaft. Doch wie sehr der Dynamo-Coach dem FC Union den Aufstieg wünscht, das machte er bereits im April beim Aufeinandertreffen beider Clubs in Dresden gegenüber Union-Coach Urs Fischer deutlich: «Urs, hoffentlich schafft ihr es. Union ist ein toller Verein, bei dem ich eine wunderschöne Zeit hatte. Deswegen drücke ich euch die Daumen», sagte der Spanier, der von 2001 bis 2003 in Berlin spielte. «Ich hatte da eine super Zeit. Dort habe ich mich durch gute Leistungen für die Bundesliga empfohlen und bin dann anschließend nach Bochum gewechselt. Ich habe da nur super Erinnerungen.»

Nicht nur sportlich, auch privat hat Fiel die Zeit in Berlin geprägt, weswegen es ihn immer wieder in die Bundeshauptstadt zieht. «Klar ist man manchmal noch gern in Berlin, wenn es die Zeit erlaubt. Meine Schwiegereltern sind noch da», erklärte der 39-Jährige. Seine Frau Diana ist dort aufgewachsen. Beide lernten sich während seiner Station in Berlin 2002 kennen und lieben, bekamen zwei Kinder und heirateten letztlich im April 2012 in Dresden.

Doch auch mit Paderborns Trainer Steffen Baumgart verbindet Fiel eine gemeinsame Zeit - ausgerechnet bei Union Berlin. Ein halbes Jahr spielten beide 2002 bei den Köpenickern, ehe Fiel in der Winterpause zum VfL Bochum in die Bundesliga wechselte. Beim VfL konnte sich der ehemalige Mittelfeldspieler nicht durchsetzen und landete 2010 über den Umweg Alemannia Aachen in Dresden. Dort wollte er zwar schnell wieder weg, blieb dann aber doch und entwickelte sich schnell zum Publikumsliebling.

«Jeder weiß, dass ich bei Union war, aber auch mit Steffen Baumgart zusammengespielt habe», erklärte Fiel und zeigt sich diplomatisch: «Beide haben es verdient aufzusteigen. Union hoffentlich schafft ihr es. Steffen, hoffentlich schafft ihr es auch.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Matthias Balk