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Schock für Aue: Martin Männel droht Monate auszufallen

Es muss schon etwas besonderes passiert sein, wenn selbst der gegnerische Trainer auf eine Verletzung reagiert. «Ich wünsche Martin Männel eine gute Genesung. Ich weiß, wie wichtig er für den Verein und die Mannschaft ist», sagte Rüdiger Rehm, Trainer von Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld. Der Torhüter droht Monate auszufallen. Sowohl sportlich als auch als Kapitän und Führungsspieler. Im Spiel gegen die Arminen fiel er unglücklich auf seinen linken Arm. Das Ellenbogengelenk sprang heraus und musste im Krankenhaus unter Narkose wieder eingerenkt werden. 

«Das ist eine schwere Verletzung», analysierte Teamarzt Torsten Seltmann am Donnerstag. Derzeit werden Untersuchungen durchgeführt, um Verletzungen an den Bändern und an den Knochen auszuschließen. Am kommenden Dienstag wird Männel erneut operiert. «Trotzdem wir noch nicht alle Befunde haben, kann ich schon sagen, dass er für die kommenden Wochen und gegebenenfalls Monate ausfallen wird», betonte Seltmann. Der Punktverlust beim 1:1 gegen Bielefeld verkommt zur Randnotiz.

«Ich habe die erste OP gut überstanden, habe leider aber auch Schmerzen», äußerte sich der Auer Kapitän zu seinem Gesundheitszustand: «Ich muss mir viel Zeit nehmen, um das ordentlich auszukurieren. Der Ellenbogen ist für einen Torwart eine komplizierte Stelle. Ich werde alles dafür tun, damit ich bald auf den Platz zurückkehren kann, nur wann ist derzeit noch offen».

In der 37. Minute war Männel nach einem Zweikampf mit dem Bielefelder Christoph Hemlein unglücklich auf den Ellenbogen gefallen. Danach musste er vom Feld getragen werden. «Das war eine ganz gewöhnliche Szene, wie sie immer mal vorkommt. Leider mit einem unglücklichen Ausgang für mich», erzählte Männel.

Der 28-Jährige spielt eine herausragende Rolle im Erzgebirge. Als «Galionsfigur» bezeichnet Präsident Helge Leonhardt den Schlussmann gern. Seit er 2008 von Cottbus ins Erzgebirge wechselte, hat Männel 263 Ligaspiele absolviert, hielt dem Club auch nach dem Abstieg in die 3. Liga die Treue. Im Verein wissen sie, was sie am loyalen Männel haben. Und Männel, der sein berufliches und privates Glück im Erzgebirge fand, weiß, was er am Verein hat.

Lediglich zu Beginn der Saison 2013/14 unter Trainer Falko Götz saß Männel für zwölf Spiele auf der Bank. Ansonsten verpasste der Keeper, der am 17. Spieltag der Saison 2008/09 seinen Stammplatz eroberte, nur sechs weitere Partien. Und das meist, um seinem Ersatzmann auch Spielpraxis zu verschaffen. Männel war laut Fachmagazin «Kicker» der beste Drittliga-Torhüter der vergangenen Saison.

Der 28-Jährige wird oft unterschätzt. Das mag auch an seiner für Torhüter geringen Körpergröße von 1,84 Metern liegen. Die verwehrte ihm wohl auch eine größere Karriere. Sechsmal stand er für U-Nationalmannschaften auf dem Platz, galt als eines der hoffnungsvollsten Talente seines Jahrgangs.

Bis zur seiner Rückkehr wird das 20-jährige Eigengewächs Robert Jendrusch im Kasten stehen, darauf hat sich Trainer Pavel Dotchev schon nach dem Spiel festgelegt. «Ich bin sicher, dass mich Robert gut vertreten wird», glaubt Männel. 

Weiterhin verzichten muss Aue auf Calogero Rizzuto. «Ich glaube nicht, dass es für Karlsruhe reicht», schätzt Dotchev. Gleichzeitig droht auch dessen Ersatzmann, Fabio Kaufmann, auszufallen. Der flexible Außenverteidiger hat seit dem 3:0-Sieg in Dresden mit muskulären Problemen zu kämpfen.

«Es wird zwei, drei Wechsel geben», kündigt Dotchev mit Blick auf das Spiel beim Karlsruher SC am Sonntag (Anstoß 13.00 Uhr) an. Eine wichtige Partie, denn die noch sieglosen Badener gehören ebenfalls zum Kreis der Abstiegskandidaten. Ein Sieg und Aue hätte sich mit sieben Punkten aus der Englischen Woche ein ordentliches Polster verdient.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Thomas Eisenhuth

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