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RB Leipzig probte Ernstfall im Stadion

Leipzigs Spieler Lukas Klostermann steht vor dem Spiel auf dem Rasen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Leipzigs Spieler Lukas Klostermann steht vor dem Spiel auf dem Rasen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Erst machte RB Leipzig den Klostermann-Coup fix, dann wurde in der Red Bull Arena der Ernstfall geprobt. Um beim ersten Geisterspiel am kommenden Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) die vorgeschriebenen Regeln des Hygienekonzepts der Deutschen Fußball Liga problemlos einhalten zu können, durchlief der Bundesligist sieben Tage vorher schon einen Testlauf. Für Julian Nagelsmann bedeutete das speziell: das Auf- und Absetzen des Mundschutzes üben. «Ich muss ja, kurz bevor ich anfange zu schreien, den Mundschutz runterziehen und kurz nachdem ich aufhöre zu schreien, ihn wieder aufsetzen - das ist koordinativ nicht ganz einfach», sagte er schmunzelnd.

Sein Coaching-Verhalten will er in der Stille des Stadions anpassen, vielleicht arbeitet er sogar mit Zeichensprache. «Ich habe schon vor längerer Zeit viele Geheimcodes festgelegt, diese aber noch nie benutzt», erklärte der Cheftrainer und weiß selbst, dass er rund um die Uhr von TV-Kameras begleitet wird. «Natürlich ist meine Stimme dann etwas lauter und deutlicher zu hören. Es wird vielleicht nicht ganz so aggressiv sein wie in der Zeit, in der Fans im Stadion sind», sagte er und nahm sich vor: «Vielleicht nicht so laut zu brüllen, so dass die Spieler keine Angst kriegen und die Inhalte gut umsetzen».

Die Quarantäne seines Teams in der Trainingsakademie am Cottaweg vergleicht er mit einem «vorgezogenen Trainingslager», da er wegen der verkürzten Sommerpause ohnehin das Vorbereitungscamp weglässt. «Wir haben hier ein tolles Gelände mit sehr guten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung auch außerhalb des Fußballs. Wir sind jetzt nicht im Gefängnis, es ist alles nicht so dramatisch, um die Zeit zu überbrücken», betonte er.

Nationalspieler Lukas Klostermann, der gerade seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag bis 2024 gesetzt hat, lenkt sich zusammen mit seinen Mitspielern abseits des Fußballplatzes mit Strategiespielen ab. «Yussi (Yussuf Poulsen) hat sehr, sehr viel mitgebracht, unter anderem Wikinger-Schach, ein Spiel wo man Holz-Klötzer aufstellt und versucht, diese beim gegnerischen Team umzuschmeißen», sagte der 23-jährige Verteidiger am Sonntag in einer Videokonferenz. Neben Training, Freizeit und gesunder Ernährung hat Nagelsmann in der Quarantäne zudem auch tägliche Videoanalysen angeordnet. «Da wird uns nicht langweilig», erklärte Klostermann.

Die Abläufe am Spieltag spielte die Mannschaft mit einem Spiel elf gegen elf in durch. «Beim Trainingsspiel im Stadion ist schon eine andere Grundspannung da», meinte Klostermann und fügte an: «Es wird dennoch ungewohnt sein im Spiel, weil man jede Anweisung vom Trainer, vom Mitspieler und auch vom anderen Trainer hört. Ich bin gespannt, welchen Einfluss das aufs Spiel nimmt», meinte Klostermann.

Offen ist noch der Torjubel unter Einhaltung des Hygienekonzepts. «Diese Situation hab ich mir tatsächlich schon mal vorgestellt», gestand der 23-Jährige. Zu einem entscheidenden Treffer am letzten Spieltag in der letzten Minute zur Meisterschaft meinte er: «Ob man in der Situation wirklich alle Maßnahmen, die dann eigentlich greifen sollten, so im Kopf hat? Man kann nicht zu eintausend Prozent versprechen, dass das dann so eingehalten wird.» Entschlossen betonte er: «Wenn wir etwas gewinnen sollten, dann gehe ich gerne nochmal zwei Wochen in Quarantäne.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Leipzigs Spieler Lukas Klostermann steht vor dem Spiel auf dem Rasen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild