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RB: Hasenhüttl-Verbleib für Rangnick «selbstverständlich»

dpa / Soeren Stache
dpa / Soeren Stache

Nach der euphorischen Europa-Party bei RB Leipzig geht der Zukunftspoker um Ralph Hasenhüttl in die entscheidende Runde. Der Trainer gab keine langfristigen Garantien ab, Ralf Rangnick will an einem Verbleib des Österreichers zumindest in der kommenden Saison weiter nicht zweifeln. «Dass er nächstes Jahr bei uns Trainer ist, ist für mich selbstverständlich», bekräftigte der Sportdirektor vor dem Abschiedsspiel für RB-Rekordspieler Dominik Kaiser am Sonntag im MDR. «Wir haben klar vereinbart, dass wir uns Anfang der Woche zusammensetzen und über alles sprechen.»

Ganz alleine und sichtlich bewegt hatte Hasenhüttl nach dem erneuten Sprung ins internationale Geschäft bei der 6:2-Torgala bei Hertha BSC die «Hasi, Hasi»-Rufe der RB-Fans genossen. Vor dem anstehenden Gipfel mit Rangnick schaltete der österreichische Coach aber trotz seiner gestärkten Position schnell wieder alle Emotionen aus. «Ich habe Vertrag bis 2019», sagte Hasenhüttl lediglich. «Alles Weitere ist mir heute keine Überlegung wert, ich möchte mich heute nur über ein tolles Jahr freuen.»

Nach einer Saison mit Höhen auf europäischem Parkett, aber auch sportlichen Tiefen und Misstönen in der sportlichen Führung reichte es für das junge Leipziger Team zumindest noch zur Qualifikation für die Europa League. Als Rückschritt nach der Premiere in der Königsklasse wollte dies keiner werten - doch auch Rangnick ließ sich kein klares Bekenntnis für eine weitere, langfristige Zusammenarbeit mit Hasenhüttl entlocken.

In Berlin verschwand der RB-Macher nach dem Abpfiff ohne ein öffentliches Wort. «Worüber wir reden ist, wie sieht es über die nächste Saison hin aus», sagte Rangnick dann am Sonntag. «Er sagt, wo er Handlungs- und Verbesserungsbedarf sieht. Wir werden uns da austauschen, wie wir es auch letztes Jahr gemacht haben.»

Zur Schau gestellte Harmonie sieht anders aus. Dass Hasenhüttl, dessen Name diese Saison immer wieder in Trainerdebatten beim FC Bayern oder Borussia Dortmund auftauchte, in der Winterpause mit einer Vertragsverlängerung zögerte, scheint Gräben hinterlassen zu haben.

Die Leipziger Spieler hielten ein klares Plädoyer für ihren Coach. «Ich will definitiv mit dem Trainer weitermachen, aber es liegt nicht in meiner Hand. Wir haben die letzten zwei Spiele richtig gute Argumente gebracht, dass er weitermacht», sagte Kapitän Willi Orban. «Ich glaube, diese Saison war sehr, sehr intensiv für alle Beteiligten. Man muss sagen, dass jeder Fehler gemacht hat, die Spieler, wir als Mannschaft, das Trainerteam.» Aber darum gehe es: dass man es nächste Saison besser mache.

Auch sportlich sind aber noch nicht alle Fragen geklärt: Nur bei einem DFB-Pokalsieg von Meister FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt am Samstag ist Leipzig direkt für die Gruppenphase gesetzt. Ansonsten müssten die Sachsen bereits in der zweiten Qualifikationsrunde Ende Juli ran - und sechs Spiele auf dem Weg in die Vorrunde bestreiten.

«Es ist natürlich nicht in unseren Händen. Wir werden uns sicher das Pokalfinale anschauen», sagte Peter Gulasci zur Ausgangslage. «Wahrscheinlich», führte der Torwart fort und sagte nach kurzer Pause: «Es ist komisch zu sagen - aber wir drücken den Bayern die Daumen.» Damit sich die Leipziger diese Ausgangslage und den sechsten Platz sichern konnten, hatte Hasenhüttl sein Team mit einem mehrminütigen Motivationsvideo noch einmal richtig heiß auf das Saisonfinale gemacht. «Es ging um die letzte Schlacht», berichtete Orban. Der allerletzte Kampf dieser Saison in Leipzig wird nun am Verhandlungstisch ausgetragen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Soeren Stache