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Nach Niederlage gegen Sandhausen: Dynamo vor Charaktertest

dpa / Uwe Anspach
dpa / Uwe Anspach

Sören Gonther suchte erst gar nicht nach Ausreden. «Nach den Leistungen der letzten Wochen ist das ein Rückschlag», sagte Dynamo Dresdens Abwehrspieler am Samstag nach der 1:3-Niederlage beim SV Sandhausen. Nach der zwölften Saisonniederlage beim direkten Konkurrenten stecken die Sachsen weiter tief Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga. Fünf Spieltage vor Schluss rangiert das Team von Cristian Fiel sechs Punkte vor dem Relegationsrang auf Platz 13.

«Glücklicherweise ist nichts Endgültiges passiert. Das Einzige, was wir unabhängig von den anderen Ergebnissen mitnehmen ist, dass wir wissen, so geht es nicht. Egal gegen wen oder wo wir spielen», meinte Gonther.

Der Auftritt beim Angstgegner Sandhausen erinnerte an die Zeit vor Fiel, als sich die Dynamo-Akteure teilweise scheinbar wehrlos der Konkurrenz ergaben. Unter dem 39-Jährigen zeigten sie in den vergangenen fünf Partien ein anderes Gesicht, blieben fünfmal in Serie ohne Niederlage. Kampfgeist und Comeback-Qualitäten zeichneten sie dabei aus. Doch das war am Samstag nicht zu sehen. «Dass wir nicht jedes Spiel zu Null oder Unentschieden spielen und dass immer wieder Rückschläge kommen, ist in unserer Situation doch auch klar», erklärte Innenverteidiger Florian Ballas. «Gerade jetzt zeigt es sich aber auch, was wir für eine Mannschaft sind und wie stark unser Charakter ist.»

Die nächsten Wochen braucht Dynamo ein anderes Gesicht, wieder einmal in dieser Saison stellt sich die Charakterfrage. Nur fünf Spiele bleiben noch, die notwendigen Punkte für den Ligaverbleib einzufahren. Noch hat es die Fiel-Elf selbst in der Hand, doch das Restprogramm hat es in sich. Mit Köln, St. Pauli, Kiel und Paderborn wollen gleich vier der fünf kommenden Gegner noch eine Rolle im Aufstiegsrennen spielen. Schlusslicht Ingolstadt dagegen will mit aller Macht in der Spielklasse bleiben.

Bereits am kommenden Wochenende reist mit dem 1. FC Köln der Tabellenführer und große Aufstiegsfavorit an die Elbe. «Da bin ich absolut positiv gestimmt, dass wir die Beine wieder in die Hand nehmen und einen anderen Auftritt hinlegen», sagte Ballas.

Mit Blick auf die Erwartungshaltung ist es vielleicht sogar das leichteste Spiel der Saison. Nur wenige rechnen gegen die Domstädter mit einem Dresdner Sieg, wohl auch weil die historische Hinspiel-Niederlage noch nicht vergessen ist. Das 1:8 im vergangenen November war die höchste Pleite in der 66-jährigen Vereinsgeschichte.

«Wir müssen nicht darüber reden, dass wir aus dem Hinspiel etwas gutzumachen machen haben. Das ist abgehakt und somit Quatsch. Aber ab Dienstag müssen wir uns den Arsch aufreißen und dann am Sonntag anders auftreten», forderte Gonther. Das ist auch notwendig, denn im eigenen Stadion gelang Dresden zuletzt am 25. November 2018 ein Sieg.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Uwe Anspach