loading

Nachrichten werden geladen...

Leipziger Virologe sieht Neustart kritisch

Symbolbild Coronavirus . pixabay / TheDigitalArtist
Symbolbild Coronavirus . pixabay / TheDigitalArtist

Der Leipziger Virologe Professor Uwe G. Liebert sieht die geplante Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga kritisch. «Wir wissen zum einen noch nichts über die Langzeitfolgen einer Erkrankung mit Covid-19», sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Leipzig der «Mitteldeutschen Zeitung» (Montag). Er verwies auf einen 31-jährigen Verstorbenen, der zu keiner Risikogruppe zählte und keine Vorerkrankungen hatte. «Es ist möglich, auch in jungen Jahren an dem Virus schwer zu erkranken oder zu sterben», sagte Liebert.

Er hält das Konzept der Deutschen Fußball Liga mit Geisterspielen für bedenklich. «Eine Infektion kann man erst nach 48 Stunden Minimum nachweisen», erklärte er. Auch die geplanten Maßnahmen zur gezielten Quarantäne, falls ein Spieler angesteckt wurde, hält er für nicht durchsetzbar. «Aus meiner Sicht sind alle mit einem Fußballer in Kontakt stehenden Menschen Kontakte ersten Grades», weil sie den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts entsprechend u. a. mehr als 15-minütigen Gesichtskontakt haben. «Daher müssten alle in Quarantäne, möglicherweise auch das gegnerische Team.»

Der Virologe plädiert deshalb dafür, die Rückkehr-Pläne auf Eis zu legen und abzuwarten, wie sich die Infektionsdynamik nach der Lockerung der Kontaktsperre-Maßnahmen entwickelt. «Vorher rate ich dringend davor ab, in irgendeine Offensive zu gehen», sagte Liebert.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH