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Leipziger hoffen auf Münchner Pokalsieg

dpa / Peter Endig
dpa / Peter Endig

Im Bayern-Trikot dürfte Peter Gulasci mit Sicherheit das DFB-Pokalfinale zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt nicht verfolgen. Dem Rekordmeister aber drückt nicht nur RB Leipzigs Stammtorhüter die Daumen. Denn vom 19. Pokalsieg der Münchner am Samstag (20.00 Uhr/Berliner Olympiastadion) hängt auch für die Sachsen viel ab: Gewinnt der Underdog aus der Mainmetropole, erhöht sich der Druck auf RB-Sportdirektor Ralf Rangnick bei seiner immens wichtigen Trainersuche und Kaderplanung noch mal deutlich.

Mit dem Pokalergebnis steht und fällt neben dem Trainingsstart auch der harte Einstieg in die Saison. Denn nur bei einem Erfolg der Bayern sind die Sachsen direkt für die Gruppenphase der Europa League gesetzt. Ansonsten müssten sie bereits in der zweiten Qualifikationsrunde am 26. Juli ran - und ganze sechs Spiele bis 30. August auf dem Weg in die anvisierte Gruppenphase bestreiten. Und damit weit früher mit der Vorbereitung beginnen, die dann zudem extrem zerstückelt wäre.

Das will bei den Messestädtern niemand - weder der erfolgsverwöhnte und mächtige RB-Sportdirektor Ralf Rangnick, noch der neue Coach oder die Spieler. Die Doppelbelastung, mit der das junge RB-Team in dieser Saison zum Ende sichtlich zu tun hatte, würde sich nochmals erhöhen.

Im Vorjahr war RB am 3. Juli mit Leistungstests in die Saison gestartet. Nach ersten Testspielen folgte vom 20. bis 28. Juli das Trainingslager im österreichischen Seefeld. Für den Standort soll wieder eine Reservierung vorliegen. Vielleicht zieht der neue Coach jedoch eine andere Variante vor. Es ist aber auch gut möglich, dass RB im Worst Case Europa-League-Qualifikation ganz auf ein Trainingslager verzichtet und zu Hause bleibt. Die genauen Planungen erfolgen nach dem Ausgang des Pokalfinals kommende Woche.

Erschwerend kommt für RB und den neuen Coach dazu, dass mit Stürmer Timo Werner, dem schwedischen Mittelfeldspieler Emil Forsberg und Dänemarks Stürmer Yussuf Poulsen drei Leute im WM-Einsatz sind und später zum Team stoßen. Neben der Mehrbelastung droht auch immer die Gefahr einer Verletzung bei so einem kräftezehrenden Turnier. Nur sechs Wochen liegen zwischen dem WM-Finale in Moskau am 15. Juli und dem Start in die Bundesliga-Saison, die am Wochenende vom 24. bis 26. August startet. Zudem ist die erste DFB-Pokalrunde vom 17. bis 20. August angesetzt. Ein optimaler Start sieht anders aus.

Zumal der Nachfolger des bei Fans und Mannschaft hoch angesehenen Ralph Hasenhüttl sich erstmal ins Team finden und an die Erfolge des Österreichers anknüpfen muss. Hasenhüttl hatte in seinen zwei sehr erfolgreichen Jahren RB zur Vizemeisterschaft, in die Champions League und nun trotz Doppelbelastung sowie Verletzungen von Leistungsträgern wieder in die Europa League geführt. Zudem reißt der Weggang von Naby Keita zum FC Liverpool ein großes Loch. Die von Rangnick angekündigten sechs bis sieben Neuzugänge müssen erstmal gefunden und integriert werden.

In Sachen Hasenhüttl-Nachfolger kursieren derzeit nur Spekulationen - von Marco Rose (RB Salzburg), Roger Schmidt (China), Hannes Wolf, Peter Bosz, Markus Weinzierl und Markus Gisdol (alle vereinslos) bis hin zur Interimslösung Zsolt Löw/Robert Klauß ist einiges dabei. Handfeste Indizien, wer in der kommenden Saison auf der Bank der Sachsen sitzt, gibt es noch nicht.

Der immer wieder am häufigsten ins Spiel gebrachte gebürtige Leipziger Marco Rose bekräftigte erneut, dass er sich an den Spekulationen nicht beteiligt. «Es wurde ja schon die ganze Zeit spekuliert und was ich gesagt habe, steht nach wie vor», sagte der 41-Jährige am Freitag auf einer Pressekonferenz in Salzburg. Sein erster Ansprechpartner sei sein jetziger Verein, hatte der noch bis 2019 beim österreichischen Meister unter Vertrag stehende frühere Mainzer Bundesliga-Profi vergangene Woche gesagt. Rose will sich zu dem Thema nicht mehr äußern, erst wieder wenn es was zu berichten gebe.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Endig