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Fehleranalysen: Aue und die erste echte Krise

Auch am Montag war die Stimmung beim FC Erzgebirge Aue noch «bedrückt». So empfand es zumindest Trainer Pavel Dotchev. Was dem Fußball-Zweitligisten auf die Stimmung schlug, war die herbe 2:6-Niederlage beim TSV 1860 München. «Ein rabenschwarzer Tag, es lief alles schief, was schief laufen kann», sagte Dotchev der Deutschen Presse-Agentur. Ganz unrecht hatte er damit nicht. Strittige Schiedsrichterentscheidungen und mehrere Pfostentreffer hatte ihren Teil zur Niederlage beigetragen. Allerdings alles auf das fehlende Match-Glück zu schieben, greift zu kurz. Das wissen die Auer nach nur vier Punkten aus sechs Spielen auch.

Die Partie in München wurde beim Videostudium aufgearbeitet, am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg. «Wir haben aktuell eine Ergebniskrise», sagte Mittelfeldmann Christian Tiffert und fügte hinzu: «Wir haben im Moment damit zu kämpfen, unsere Leistung auf den Platz zu bekommen, das gilt auch für mich». Der Routinier weiß, worauf es ankommt: «Nur mit Fußballspielen wird es nicht gehen», forderte er mehr Aggressivität von seiner Mannschaft.

Das lässt sich auch an den Zahlen ablesen. 23 Gegentore fingen sich die Erzgebirgler bisher in elf Spielen ein. In der vergangenen Saison waren es in der 3. Liga während der gesamten Saison nur 21. Dazu ist die Heimstärke der vergangenen Saison verloren gegangen. «Der verletzte Martin Männel hat eine Riesenlücke hinterlassen. Daniel Haas ist ein sehr guter Torhüter, aber er braucht Spielpraxis», sagte Dotchev. Dazu kommt der Qualitätsunterschied zwischen 2. und 3. Liga: «Im Moment ist es knallhart, denn fast jeder Fehler von uns führt zu einem Gegentor», analysierte Tiffert. Er warnte: «Wir dürfen keine Angst davor haben, Fehler zu machen».

Verzweifeln wollen sie im Erzgebirge ob des Abrutschens auf den Abstiegs-Relegationsplatz aber nicht. «Wir versuchen es weiterhin, es bleibt uns ja auch nichts anderes übrig. Wir sind eine sehr gute und intakte Mannschaft. Wir müssen wieder dahin kommen, eine stabile Abwehr zu haben. Dann haben wir über unsere schnellen Spieler auch wieder Chancen», betonte Tiffert. Auch Dotchev sieht das ähnlich. Er ist jetzt vor allem als Psychologe gefragt: «Wir müssen wieder an uns glauben». 

Seit dem Abstieg vor rund eineinhalb Jahren muss die neu formierte Mannschaft mit Dotchev das erste Mal eine sportliche Talfahrt durchstehen. «Wir müssen diese Krise meistern, das sind wir nicht gewohnt. Daran werden wir wachsen», ist Tiffert überzeugt. Immerhin: Sebastian Hertner ist für das Spiel gegen Nürnberg nicht gesperrt. Schiedsrichter Thorben Siewer hatte ihn in München zu Unrecht für ein vermeintliches Handspiel vom Platz gestellt. Später hatte er seinen Wahrnehmungsfehler zugegeben und einen entsprechenden Vermerk im Spielberichtsbogen gemacht. «Das muss man herausstellen, dass der Schiedsrichter sich entschuldigt hat», lobte Tiffert nochmals. Am Montag stellte das DFB-Sportgericht das Verfahren gegen Hertner ein.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Matthias Balk

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