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FC Erzgebirge mit 22 Punkten im Soll

Kiloweise sind im Erzgebirge am Freitagabend die Steine von den Herzen der Zuschauer und Aktiven gefallen. Der FC Erzgebirge Aue kann in der 2. Fußball-Bundesliga doch noch gewinnen! Die Leistungs-Delle von sechs Partien ohne Sieg endete mit einem 1:0-Erfolg gegen Darmstadt. Aue präsentierte nach dem 0:4 in Dresden wieder ein anderes Gesicht, deshalb müssen die Spieler erst am Montag wieder auf die winterlichen Trainingsplätze. «Den extra freien Tag haben sie sich verdient», meinte Trainer Hannes Drews.

Er selbst hatte fast schon alles auf eine Karte gesetzt und gleich sechs neue Spieler in die Startelf beordert. Darunter auch Siegtorschütze Cebiou Soukou. Der schoss bei seinem zweiten Startelfeinsatz sein zweites Saisontor. «Der Unterschied war, dass wir bärenstark verteidigt haben», erklärte Soukou. Das dichte Schneetreiben tat sein Übriges und sorgte für einen «dreckigen Arbeitssieg», wie die Fans ihn im Winter im Erzgebirge sehen wollen.

Überhaupt war wieder viel über die Auer Tugenden gesprochen worden. Es ist in jedem Spiel dieselbe Leier: Nur wenn Einsatz und Zweikampfintensität stimmen, haben die Sachsen in dieser Liga eine Chance. So haben die Auer in der Hinrunde 22 Zähler gesammelt. «Die Punkte sind in Ordnung, aber man braucht auch keine Luftsprünge machen», sagte Drews.

Das Problem aus lila-weißer Sicht: Mit Darmstadt, Fürth und Kaiserslautern stehen drei Mannschaften auf den Abstiegsrängen, die vom eigenen Anspruch her eher ins obere Drittel wollen. Und dafür auch das entsprechenden Personal haben. Geht es in der Liga weiterhin so eng zu, könnten am Ende auch 40 Punkte nur sehr knapp für den Klassenerhalt reichen - wenn überhaupt.

Damit das große Ziel erreicht wird, muss Aue dringend an seiner Konstanz arbeiten. Immer wieder gab es fast unerklärliche Ausschläge nach oben oder unten. «Das kann man schlecht trainieren. Man kann schlecht sagen: 'Heute trainieren wir mal Konstanz'», meinte Trainer Drews, der das Problem allerdings ebenfalls erkannt hat.

Wie stark die Halbserie der «Veilchen» war, lässt sich vor allem mit einem Blick in den Rückspiegel bewerten: Gerade mal 13 Punkte standen vor einem Jahr zu Buche. Damals wie heute reiste der 1. FC Heidenheim zum Rückrunden-Auftakt ins Erzgebirge. Die Partie am Samstag (Anstoß: 13:00 Uhr / Live bei Sky) hat mittlerweile einiges an Historie angesammelt: Abstieg vor zweieinhalb Jahren in Heidenheim, der erste Heimsieg gegen den FCH Anfang Januar, dann das wegen zu starken Regens abgebrochene Spiel im Sommer - die Begegnung bot meistens Aufregung. «Wir haben noch ein Heimspiel gegen unsere Freunde aus Heidenheim», meinte auch Kapitän Martin Männel und merkte süffisant lächelnd an: «Da wollen wir schon mal den Schnee bestellen».

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Willnow