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Ein Tag Luft holen für RB Leipzig

dpa / Jan Woitas
dpa / Jan Woitas

Die bislang schwerste Krise bei RB Leipzig kommt zur Unzeit. Nach starken Auftritten in der Champions- und Europa-League ist das Team von Ralph Hasenhüttl in den letzten Spielen teilweise auseinandergefallen. 15 Gegentore in nur vier Spielen - der deutsche Fußball-Vizemeister stürzte in gut zwei Monaten von Rang zwei (22. Spieltag) auf Rang sechs in der Bundesliga-Tabelle ab. «Wenn wir so spielen, werden wir auch die letzten drei Spiele nicht mehr gewinnen», prophezeite RB-Sportdirektor Ralf Rangnick nach dem 2:5 gegen die TSG Hoffenheim.

Dennoch gönnte Trainer Ralph Hasenhüttl seinem Team einen trainingsfreien Montag - quasi zum Luft holen. Nach dem Auslaufen am Sonntag müssen die Werner und Co. erst an diesem Dienstagnachmittag wieder auf den Platz. Es bleiben bis zum Auswärtsspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky live) beim abstiegsbedrohten FSV Mainz noch fünf Trainingseinheiten, um die von Rangnick kritisierte «Gegentorflut» abzustellen.

Da der Sportdirektor zudem alle Vertragsverhandlungen bis auf Saisonschluss vertagte, ist auch die Zukunft von Hasenhüttl in Leipzig weiter offen. «Das habe ich so in meiner Karriere auch noch nicht erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht zu meinen Gunsten im Moment wirkt», meinte der 50 Jahre alte Trainer nach dem Spiel gegen die Hoffenheimer. Seinen Optimismus hat der 50-Jährige, der nach dem 2:2-Sieg gegen die Bayern vor gut einem Monat noch bei vielen Topclubs der Liga gehandelt wurde, noch nicht verloren: «Wir werden das Problem angehen und in den Griff kriegen, genauso wie wir viele andere Dinge in dieser Saison schon in den Griff bekommen haben.»

Schon im vergangenen Dezember kriselte es. Auslöser waren damals auch die Hoffenheimer: 0:4 hieß es für RB in Sinsheim - die bislang höchste Bundesliga-Niederlage. Es folgte ein 1:2 in der Königsklasse bei Besiktas Istanbul, danach nur ein 2:2 in der Liga gegen Mainz, der am Sonntag wieder Gegner ist. Nach damals vier sieglosen Pflichtspielen gewann Hertha BSC auch noch mit 3:2 in der Red Bull Arena, ehe zum Rückrundenstart ein 3:1 gegen Schalke 04 gelang.

«Wir werden auch diese schwächere Phase zusammen lösen und hoffentlich dann auch weiter ab dem Sommer», sagte Torwart Péter Gulásci beim TV-Sender «Sky». Er hofft auf einen Verbleib des Coaches, der noch Vertrag bis 2019 hat. «Wir haben letzte und diese Saison eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt, auch wenn wir in den letzten Wochen nicht so funktioniert haben, und wir wollen diesen Weg weitergehen», betonte Gulásci. Zugleich übte er Selbstkritik. «Es liegt viel an uns Spielern, dass wir in letzter Zeit in knappen Spielen immer Fehler gemacht haben.»

Hasenhüttl selbst ist Realist. Er weiß, dass in dieser schweren Phase sein Trainerteam mit Co Zsolt Löw inklusive Psychologe Sascha Lense gefragt ist. Die Bereitschaft zum Bleiben signalisierte er vor gut drei Wochen: «Ich sehe mit diesem Verein, mit dieser Mannschaft noch nicht den Punkt, dass wir sagen, wir haben das Limit erreicht.» Auch wenn der Ton von Rangnick schärfer wird. Hasenhüttl selbst spüre «innerhalb des Vereins sehr viel Vertrauen» und betonte in einem Gespräch mit dem «Kicker»: «Man sollte unsere Arbeit nicht über die letzten zwei Wochen definieren, sondern über die letzten zwei Jahre.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas