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Sperrzeit: Bundessozialgericht gibt Arbeitslosen Recht

dpa / Swen Pförtner
dpa / Swen Pförtner

Hat ein Arbeitsloser in kurzer Zeit drei Vermittlungsvorschläge erhalten und sich nicht auf die Stellen beworben, darf gegen ihn nur eine Sperrzeit verhängt werden. Das entschied das Bundessozialgericht am Donnerstag im Fall eines Arbeitslosen aus Radeburg in Sachsen (Aktenzeichen B 11 AL 2/17 R). Der in Sachsen lebende Mann arbeitete den Angaben zufolge zuletzt als Küchenhilfe. Die Bundesagentur für Arbeit sandte ihm am 29. November 2011 zwei Vermittlungsvorschläge im gleichen Beruf («Beikoch») in Hotels im Schwarzwald und in Bayern. Einen Tag später folgte ein weiteres Stellenangebot in einem Klinikum in Sachsen per Post.

Am 16. Januar 2012 teilte der Mann mit, er habe sich auf keine der drei Stellen beworben. Er erhielt darauf drei Bescheide über Sperrzeiten, in denen er kein Geld von der Bundesagentur erhält, und zwar über drei, über sechs und über zwölf Wochen.

Das Bundessozialgericht befand, wenn einem Arbeitslosen in derart kurzer Zeit mehrere Beschäftigungsangebote gemacht werden und sie ihm dadurch gleichzeitig vorliegen, sei «von einem einheitlich zu betrachtenden Lebenssachverhalt auszugehen». Infolge dessen liege auch ein «einheitliches versicherungswidriges Verhalten» vor, das nicht mehrfach sanktioniert werden dürfe.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Swen Pförtner