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Semperoper will neuen Vertrag für Ball im eigenen Haus

Die Semperoper am Abend während Aufbauarbeiten für den Semperopernball. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Die Semperoper am Abend während Aufbauarbeiten für den Semperopernball. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die Semperoper möchte einen neuen Rahmenvertrag für den jährlichen Ball in ihrem Haus verhandeln. Der alte Vertrag mit dem Ballverein habe noch eine Laufzeit von zwei Jahren und sei vorsorglich gekündigt worden, teilte Intendant Peter Theiler am Dienstag mit. Unabhängig von den Vorfällen um den letzten Ball wünsche man sich eine Anpassung des Vertrages. Er entspreche nicht mehr heutigen Gegebenheiten, auch aus fiskalischen Gründen nicht. «Es hat sich einiges verändert, auch in der Kostenstruktur.» Details nannte Theiler nicht. Es würden Gespräche stattfinden, sobald sich der Ballverein melde: «Wir werden dann weitersehen.»

Der von einem Verein ausgerichtete Semperopernball war in diesem Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil Ballchef Hans-Joachim Frey den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi mit einem «St. Georgs Orden» - den Orden des Ballvereins - geehrt hatte. Die Auszeichnung von Al-Sisi, der nach einem Militärputsch an die Macht kam und mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vorgeht, hatte vielfach Empörung und Protest ausgelöst. Mehrere Prominente sagten ihre Teilnahme am Ball ab. Der Orden wurde Al-Sisi wieder aberkannt, am Ende verzichtete man am 7. Februar ganz auf Preisverleihungen.

Die Dresdner Semperoper missbilligte ausdrücklich die Entscheidung des Ballvereins und seines Vorsitzenden. Die Verleihung habe «zu einer massiven Irritation» im Haus geführt, das «als führende Kulturinstitution stets Stellung für Frieden, Toleranz und Menschenrechte bezieht», sagte Intendant Theiler damals.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Die Semperoper am Abend während Aufbauarbeiten für den Semperopernball. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild