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Insolvenzgeld in Sachsen nahezu verdoppelt

Der Schriftzug der Bundesagentur für Arbeit steht vor einem Logo der Bundesagentur. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv
Der Schriftzug der Bundesagentur für Arbeit steht vor einem Logo der Bundesagentur. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv

In Sachsen zeichnet sich in diesem Jahr eine drastische Zunahme beim Insolvenzgeld ab. Laut Statistik gab die Bundesagentur für Arbeit dafür von Januar bis November im Freistaat rund 41,5 Millionen Euro aus, teilte die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) am Dienstag mit. Das waren rund 92 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (21,6 Millionen Euro). Im November hätten die Ausgaben für Insolvenzgeld bei 6,3 Millionen Euro gelegen und damit dreimal so hoch wie im Vorjahresmonat. Zimmermann hatte Statistiken der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet.

Im Fall einer Insolvenz zahlt die Agentur für Arbeit Arbeitnehmern auf Antrag ein Ersatz für das fehlende Entgelt. Insolvenzgeld wird einmalig für die letzten drei Monate vor Eintreten der Insolvenz gezahlt.

«Die Corona-Pandemie sorgt für eine beispiellose Krise am Arbeitsmarkt. Die Unternehmensinsolvenzen werden in den nächsten Monaten stark ansteigen», erklärte die Politikerin. Die Arbeitsmarktkrise zeige deutlich den Handlungsbedarf: «Die Bundesregierung muss ihre skandalöse Untätigkeit sofort beenden. Der Insolvenzgeldzeitraum muss von drei auf sechs Monate verlängert werden. Dadurch wird die Absicherung der Beschäftigten verbessert. Auch die Chancen, Unternehmen zu erhalten, würden steigen.» Der Bund müsse schnellstmöglich für eine bessere Krisenabsicherung sorgen. Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld seien zu niedrig.

Die Bundesagentur für Arbeit sieht trotz der Schließung zahlreicher Unternehmen im Corona-Lockdown weiter keine Insolvenzwelle auf Deutschland zurollen. «Unsere Zahlen geben so etwas im Moment nicht her», sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, unlängst in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum November 2020 seien bundesweit knapp 1,2 Milliarden Euro an Insolvenzgeld gezahlt worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es 723 Millionen Euro gewesen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH