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Gesundheitsministerin fordert offenen Umgang mit Suizid

Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch hat sich anlässlich des Internationalen Tages der Suizidprävention an diesem Sonntag für einen offenen Umgang mit Selbsttötungen ausgesprochen. Selbsttötung beziehungsweise der Selbsttötungsversuch dürften in der Öffentlichkeit nicht tabuisiert oder gar als Schwäche oder «Verrücktheit» verunglimpft werden, sagte die CDU-Politikerin. «Schon ein Wandel solcher Vorurteile öffnet Wege für eine bessere Prävention und Versorgung suizidgefährdeter Menschen», betonte sie.

Im Jahr 2015 haben sich in Sachsen nach Angaben des Statistischen Landesamts 643 Menschen selbst getötet. Dabei ist die Zahl der Männer mit 488 mehr als dreimal zu hoch wie die der Frauen. 2014 lag die Gesamtzahl der Selbsttötungen mit 642 auf dem gleichen Niveau. Einen Tiefststand verzeichneten die Statistiker des Freistaates mit 616 im Jahr 2008. Insgesamt hat sich die Zahl der Suizide in Sachsen seit dem Höchststand von 1437 im Jahr 1991 mehr als halbiert.

Anlässlich des Welttages zeigt das Sächsische Sozialministerium die Wanderausstellung «Keine Trauer wie jede andere - Hinterbliebene nach Suizid». Damit soll das Leiden der Angehörigen in den Blickpunkt gerückt werden. «Der Suizid eines Angehörigen erschüttert das Weltbild der Hinterbliebenen, das Vertrauen in die Welt in viel stärkerem Maße als es bei anderen Todesursachen der Fall ist», sagte Klepsch der Deutschen Presse-Agentur.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Suizid eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt. Jährlich würden sich weltweit rund eine Million Menschen selbst töten. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention sterben in Deutschland rund 10 000 Menschen durch Suizid. Die WHO und die International Association for Suicide Prevention (IASP) hatten 2003 erstmals den Welttag der Suizidprävention ausgerufen. Er findet jährlich am 10. September statt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi