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Freiwilligendienst in Sachsen soll bekannter werden

Im Seniorenheim betreut ein Mann einen Senioren. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild
Im Seniorenheim betreut ein Mann einen Senioren. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild

In Sachsen sollten Freiwilligendienste nach Ansicht von Anbietern bekannter werden. Einen solchen Dienst zu leisten, sei auch immer noch nicht überall angesehen. «Einige Eltern und Großeltern sorgen sich, dass es ein verlorenes Jahr sein könnte», sagte Detlef Graupner. Er ist als Projektleiter der Fachstelle Freiwilligendienste in Sachsen unter anderem für die Beratung der Träger zuständig. «Auch in Schulen wird teilweise wenig informiert.» Dabei habe ein Freiwilliges Soziales Jahr, kurz FSJ, durchaus Vorteile: Jugendliche könnten sich ausprobieren und herausfinden, was sie beruflich machen möchten. Viele Freiwillige nutzten die Zeit auch, um Wartesemester zu überbrücken oder vor einer Ausbildung oder einem Studium auszutesten, ob ein Beruf zu ihnen passt.

Laut Graupner profitieren auch die Träger: Gerade in ländlichen Regionen oder in Branchen, in denen Fachkräftemangel herrscht, seien die Freiwilligen nicht nur wichtige Arbeitskräfte. Teilweise werde so Nachwuchs akquiriert, sagte er.

Die Zahlen an Freiwilligen seien relativ stabil. Jährlich zähle Sachsen zwischen 2000 und 2400 FSJler, darunter die Bereiche Kultur, Sport, Denkmalpflege und Pädagogik. Hinzukommen aktuell etwa 360 Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren gestiegen. «Bundesweit ist Sachsen bei der Zahl der FÖJler ganz vorn», so Graupner. Die Klimadebatte und Fridays for Future zeige seine Wirkung, vermutet der Projektleiter.

Ergänzend zum FSJ gibt es seit 2011 den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Anders als beim sozialen Jahr ist ein Einsatz so auch nach dem 27. Geburtstag möglich. Das findet Anklang: Von insgesamt knapp 3200 Sachsen, die im November einen Freiwilligendienst absolviert haben, waren mehr als 2000 älter als 26, wie aus Zahlen des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hervorgeht. Gut zwei Drittel der Freiwilligen teilte sich auf die 27- bis 65-Jährigen auf. Noch etwas mehr als 110 Menschen waren älter als 65 Jahre. Allerdings verringerte sich die Zahl der Freiwilligen seit der Einführung. 2013 und 2014 zählte das Bundesfamilienamt jeweils mehr als 5000.

Viele jüngere Interessenten machten keinen Unterschied zwischen FSJ und BFD, sagt Graupner. Er wünsche sich, dass die Freiwilligendienste attraktiver und bekannter gemacht werden. Zudem sei es wichtig, Interessenten zu einem Platz zu verhelfen. Die Freiwilligen erhalten ein monatliches Taschengeld, das je nach Träger variiert, aber 390 Euro nicht überschreiten darf.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Im Seniorenheim betreut ein Mann einen Senioren. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild

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