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Aus Angst vor Rechten: Einige Absagen für Integrationsfest

dpa / Robert Michael
dpa / Robert Michael

Aus Angst vor Rechtsextremen gibt es einige Absagen von Teilnehmern eines Integrationsfestes am kommenden Samstag in Plauen. Die rechtsextreme Kleinstpartei Der Dritte Weg hat kurzfristig eine Kundgebung zur gleichen Zeit angekündigt. Es gebe verschiedene Gruppen, die daraufhin nicht zum Aktionstag der Diakonie für Menschen mit Behinderung kommen wollten, sagte Pfarrer Hans-Jörg Rummel von der St. Johannis-Kirchgemeinde Plauen am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Rummel ist Vertreter des dortigen Runden Tischs. Zuvor hatte die «Freie Presse» berichtet.

Das Fest unter dem Motto «Voll normal» ist seit einem Jahr von der Diakonie Auerbach zusammen mit anderen Akteuren wie dem Theater Plauen, das ein Stück mit behinderten und nichtbehinderten Menschen erarbeitet hat, und der Stadt vorbereitet worden. «Es wird nicht abgesagt», betonte Rummel. «Wir wollen nun erst recht ein Zeichen für Menschenfreundlichkeit und Normalität im Zusammenleben mit Menschen, die anders sind, setzen, für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage.»

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) twitterte: «Das lassen wir uns nicht bieten.» Er sei sich mit dem Landrat des Vogtlandkreises, Rolf Keil, einig. «Wir stehen zusammen und schützen gerade auch unsere Mitmenschen mit Behinderungen.» Er rief die Bürger auf, am Samstag zum Integrationsfest auf den Theaterplatz zu kommen.

Bereits am 1. Mai waren Anhänger der rechtsextremen Partei Der Dritte Weg mit einheitlichen T-Shirts, Bengalofackeln, Trommeln und Fahnen durch Plauen gezogen. Die Behörden hatten die Versammlung erlaubt, was bundesweit eine heftige Welle der Kritik auslöste.

Der Dritte Weg plant nach Angaben des zuständigen Landratsamtes als Versammlungsbehörde eine Kundgebung im Zusammenhang mit der Kommunalwahl. Ein Marsch sei nicht geplant, sagte ein Sprecher. Die Versammlung werde in einiger Entfernung vom Integrationsfest stattfinden. Nähere Angaben machte die Behörde vorerst nicht.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Robert Michael