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Sachsens Minister nutzen noch vorrangig Diesel-Dienstwagen

Mehrere schwarze Limousinen stehen aufgereiht hintereinander. Foto: Soeren Stache/dpa/Symbolbild
Mehrere schwarze Limousinen stehen aufgereiht hintereinander. Foto: Soeren Stache/dpa/Symbolbild

Während Sachsens Automobilindustrie neue Antriebe forciert, fährt die Landesregierung laut einer Studie der Deutschen Umwelthilfe noch immer vorwiegend Diesel-Dienstwagen. Der Umweltverband wertet diese nicht nur als extrem klima-, sondern auch als besonders gesundheitsschädlich und zeigte dem Kabinett deswegen am Mittwoch die Rote Karte. Mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 235 Gramm pro Kilometer landet die Dienstwagenflotte der Regierungsmannschaft von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Ländervergleich auf Platz 6 gleichauf mit Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

Vor allem in den Stadtstaaten Bremen (Platz 1), Berlin (2) und Hamburg (3) setzen die Senatoren schon häufig auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Allerdings kritisierte die Umwelthilfe den gewachsenen Anteil von Plug-In-Hybriden - also Autos, die sowohl mit Sprit als auch mit Elektroantrieb gefahren werden können. Diese seien «echte Spritschlucker», die nur auf dem Papier klimafreundlich aussähen. Um den CO2-Ausstoß für ein einzelnes Auto angeben zu können, müsste man allerdings über das exakte Fahrverhalten Bescheid wissen.

Die Umwelthilfe bewertet regelmäßig die Dienstwagen von Politikern auf Bundes- und Landesebene nach Umweltverträglichkeit. In diesem Jahr wurden die Angaben zu 235 Dienstwagen von 240 Politikern abgefragt. Grundlage für die Auswertung ist ein Stichtag im Juli.

Der in Sachsen für Umwelt zuständige Grünen-Minister Wolfram Günther schafft es im Vergleich seiner Ressortkollegen von Bund und Ländern in der Untersuchung nur ins Mittelfeld. Allerdings monierte sein Ministerium auf Anfrage, dass er schon seit dem Sommer nicht mehr das darin aufgeführte Fahrzeug nutze, sondern als Übergang einen gebrauchten Van des Staatsbetriebs Sachsenforst.

«Für den Minister wird ein rein elektrisch angetriebener Kleinbus beschafft werden», erklärte ein Ministeriumssprecher auf dpa-Anfrage. Dafür sei aber noch kein entsprechendes Fahrzeug eines deutschen Herstellers gefunden worden. Solch ein größerer Wagen sei nötig, damit auch ein Fahrrad mitgeführt werden könne, um damit Fahrten zurückzulegen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Mehrere schwarze Limousinen stehen aufgereiht hintereinander. Foto: Soeren Stache/dpa/Symbolbild