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In Ost-Fragen emotional: Merkel wirbt für mehr Verständnis

dpa / Michael Kappeler
dpa / Michael Kappeler

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einem leidenschaftlichen Appell für mehr Verständnis und Austausch zwischen West- und Ostdeutschen geworben. Dass 30 Jahre nach der Wiedervereinigung mancherorts viel Frust herrsche, könne sie gut nachvollziehen, sagte Merkel am Freitag bei ihrer traditionellen Sommerpressekonferenz in Berlin. «Das Problem eines Lebens in der DDR ist einfach, dass man so vieles gemacht hat, was in der alten Bundesrepublik nicht mehr gebraucht wird.»

Die Menschen in der DDR hätten Techniken fürs Leben entwickelt, die man heute nicht mehr brauche. «Schnell gucken, ob es noch Tempotaschentücher gibt und dann zugreifen - oder Tomatenmark hamstern», erinnerte sich Merkel.

Viele der typisch ostdeutschen Fähigkeiten seien heute nicht mehr notwendig. «Und das bekümmert einen natürlich manchmal», sagte die Kanzlerin. «Wir waren ja, man war ja fleißig in der DDR.» Doch viele Menschen, die vielleicht auch nach der Wende arbeitslos geworden seien, fragten sich nun, was sie noch für die Gesellschaft beitragen könnten. «Und das kann man nicht einfach mit einem Federstrich wieder gut machen», sagte Merkel.

Stattdessen müsse man sich füreinander interessieren. Diese wichtigen Kontakte zwischen Ost- und Westdeutschen seien aber an vielen Stellen nie entstanden. Nach ihrem leidenschaftlichen Appell entschuldigte sich Merkel «für meine etwas ausschweifende Antwort».

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Michael Kappeler