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Dulig (SPD) will das «gute Gewissen» des Ostens sein

Selbstbewusst und ambitioniert: Der sächsische SPD-Politiker Martin Dulig will als Ostbeauftragter im Vorstand seiner Partei das «gute Gewissen» des Ostens sein. So kündigte der Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef des Freistaates am Mittwoch seine Bewerbung um das neu zu schaffende Parteiamt offiziell an. Der Bundesparteitag der SPD beginnt am Donnerstag in Berlin.

«Der Osten hat einiges in die gesamtdeutsche Debatte einzubringen. Dabei geht es um eine selbstbewusste Interessenvertretung des Ostens in Berlin», sagte er. «Ein Vierteljahrhundert nach der Wende müssen wir endlich darüber hinwegkommen, mit dem Finger auf den Osten zu zeigen, uns mangelnde Dankbarkeit vorzuwerfen und bei bestimmten Wahlergebnissen mit dem Kopf zu schütteln.»

Dulig warnte davor, auf den Osten «mit Pauschalitäten zu reagieren». «Es gibt ein großes Unverständnis von Westdeutschland gegenüber Ostdeutschland. Deshalb müssen wird dieses «Jammerossi»-Image durchbrechen.» Für die Menschen im Osten habe sich seit 1990 die gesamte Lebensrealität verändert. Dulig erinnerte daran, dass die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) die Debatte dazu schon vor einem Jahr angestoßen habe.

«Die vielen Verletzungen, wie bei der Treuhand oder versagten Rentenansprüchen, müssen auf den Tisch und besprochen werden. Wir müssen aber auch nach vorne blicken und eine echte Zukunftsvision für Ostdeutschland entwickeln», betonte Dulig. Daran wolle er als Ostbeauftragter arbeiten.

Unterstützung erhofft er sich dabei von Sachsen SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe. Sie bewirbt sich um einen Platz im Parteivorstand, «um der jungen ostdeutschen Generation eine starke Stimme in der SPD zu geben». Die SPD Sachsen habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie Sprachrohr der Ostdeutschen sein könne und wolle. «Der Osten braucht dringend die Solidarrente und eine umfassende Aufarbeitung der Treuhand», erklärte Kolbe.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Endig

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