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Dresdner Augustusbrücke saniert: Eröffnung mit Gottes Segen

Ein Baugerüst umgibt Teile der Augustusbrücke. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Baugerüst umgibt Teile der Augustusbrücke. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Sie zählt zu Dresdens historischen Sehenswürdigkeiten wie Schloss und Zwinger. Nun ist die mehr als 100 Jahre alte Augustusbrücke grundlegend saniert - und hat einige technische Raffinessen.

Nach fünf Jahren ist die Augustusbrücke über die Elbe in Dresden generalüberholt. Sie wird am Freitag freigegeben - mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale samt Fürbitten von Steinmetz und Zimmermann, und Jungfernfahrten über die neuen Straßenbahngleise. Die 1907 bis 1910 errichtete Elbquerung, eine der Sehenswürdigkeiten der Kulturstadt, wurde seit April 2017 denkmalgerecht saniert. Die Gesamtkosten liegen nach Angaben der Stadt und derzeitigem Stand bei 26 Millionen Euro. Für den Autoverkehr bleibt die wichtige Verbindung von Alt- und Neustadt gesperrt.

Die Bauarbeiten hatten sich durch den Fund von Resten der Vorgängerbrücke aus dem 13. Jahrhundert verzögert - zudem war der Sandstein stärker angegriffen als vermutet. Etwa ein Viertel davon musste ausgetauscht werden. Dazu kamen ein um Monate verspäteter Start durch ein verzögertes Planverfahren, aufwendige Schutzmaßnahmen für die ansässigen Mehlschwalben sowie pandemiebedingte Lieferengpässe bei Material oder Personalausfall.

Es gab auch Überraschungen: Im Brückeninneren wurden nicht dokumentierte Sanierungen von Kriegsschäden in Form von Betonauffüllungen, unbekannten Leitungen und Kabelrohren sowie Geometrieabweichungen entdeckt. Der Fund von Brückenüberresten aus dem Mittelalter und Außenwänden des Narrenhäusels zog aufwendige archäologische Grabungen nach sich.

Die Augustusbrücke ist eine der ältesten unter den insgesamt acht Flussquerungen im Stadtgebiet. Sie wurde 1907 bis 1910 an der Stelle errichtet, wo seit dem 18. Jahrhundert die gleichnamige Vorgängerbrücke gestanden hatte. Das etwa 390 Meter lange Bauwerk besteht aus neun Bögen Es reicht vom Schlossplatz in der Altstadt bis zum Neustädter Markt - vier davon überspannen die Elbe.

Es war die erste Grundsanierung nach dem Wiederaufbau 1945. An der Finanzierung beteiligt sich der Freistaat mit 17,6 Millionen Euro aus dem Fonds zur Hochwasserschadensbeseitigung - das Bauwerk war 2013 teils schwer beschädigt worden. Die Brücke wurde auch auf den neuesten technischen Stand gebracht. Dank flexibler Konstruktionen kann sie sich nun bewegen: ein Gummi lässt plus minus zwei Zentimeter Raum in beide Richtungen. Und mittels Schleuderbeton, der sich filigran formen lässt, wurden die Leuchten historisch nachgebildet.

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