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Diakonie-Chef gegen geplante Abschiebungen nach Afghanistan

Dietrich Bauer blickt in die Kamera. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Dietrich Bauer blickt in die Kamera. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Der sächsische Diakonie-Chef, Dietrich Bauer, hat sich gegen eine wohl am Mittwoch vom Flughafen Halle/Leipzig aus geplante Sammelabschiebung nach Afghanistan ausgesprochen. Eine Abschiebung abgelehnter Asylbewerber in das von Krieg, Pandemie und Terroranschlägen geschüttelte Land sei unverantwortlich, sagte er laut einer Mitteilung am Montag in Radebeul. «Wir appellieren dringlichst an die sächsische Regierung, alles zu tun, um diesen Abschiebungsflug zu stoppen.» Vor allem für Europa-Rückkehrer sei es dort nachweislich lebensgefährlich. Diese würden der Spionage und des Verrats bezichtigt, verhaftet und seien Verfolgung und Gewalt ausgesetzt bis hin zu Todesdrohungen. Aus seiner Sicht sei die Abschiebung «menschenrechtswidrig».

«Afghanistan gilt derzeit als eines der gefährlichsten Länder der Welt und das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen - auch wegen der Gefährdung durch terroristische Gewaltakte», sagte Bauer. Abschiebungen seien das legitime Mittel des Rechtsstaates, aber sie müssen auch noch für etwaige Straftäter und Gefährder im Einklang mit den Menschenrechten stehen.

Nach Informationen des Diakonischen Werkes soll nach neunmonatiger, pandemiebedingter Pause am kommenden Mittwoch erstmals wieder ein Sammelabschiebungsflug nach Kabul starten.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH