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Chemnitz forciert Programm für Kulturhauptstadtjahr

Stefan Schmidtke (l), Geschäftsführer der „Kulturhauptstadt Europas 2025 GmbH“ und Sven Schulze (SPD), OB von Chemnitz. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB
Stefan Schmidtke (l), Geschäftsführer der „Kulturhauptstadt Europas 2025 GmbH“ und Sven Schulze (SPD), OB von Chemnitz. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Knapp drei Jahre bleiben Chemnitz zur Vorbereitung des Kulturhauptstadtjahres. Doch schon dieses Jahr soll es einen kleinen Vorgeschmack auf 2025 geben. Derweil beeinflusst der Krieg in der Ukraine die Programmarbeit in Sachsen.

Die Stadt Chemnitz will in den kommenden Monaten ihr Programm für das Kulturhauptstadtjahr 2025 forcieren. «Wir verlassen die Vorbereitungsphase. Jetzt geht es ans konkrete Arbeiten», sagte Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) am Dienstag. Den Angaben nach werden alle Ideengeber aus dem Bewerbungsbuch nun eingeladen, mit in die konkrete Projektentwicklung einzusteigen. Zudem soll es einen europaweiten Aufruf geben, um noch vorhandene Lücken zu schließen. Es fehle etwa an Kinder- und Jugendprojekten sowie Projekten zur Zusammenarbeit von Glaubens- und Religionsgemeinschaften, sagte Programmgeschäftsführer Stefan Schmidtke.

Ein Hauch von 2025 soll sich schon dieses Jahr bei zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt breit machen. So sind nicht nur weitere Pflanzungen für die Parade der Apfelbäume («We Parapom») geplant, sondern auch ein Festival unter dem Titel «Makers United». Es soll im Juli Tüftler, Kreative, Macher und Künstler zusammenbringen. Auch der «European Peace Ride» - eine zweitägige Tour von Radsportlern - soll im September in die zweite Auflage starten und dieses Mal von Polen über Tschechien nach Chemnitz führen.

Allerdings überschattet der Krieg in der Ukraine auch die Arbeit der Kulturhauptstadtmacher. Als Beispiel nannte Schmidtke das Projekt eines Europäischen Friedenszuges, als dessen Startpunkt bisher Charkiw geplant gewesen sei. Schmidtke betonte, dass er weiterhin mit Künstlern aus Russland und der Ukraine zusammenarbeiten wolle. «Ich halte - bei all dem Schlimmen, was da passiert - diese gegenseitigen Blockierungen im Moment für nicht zielführend», sagte er. «Wir werden keine Künstler ausladen. Wir werden versuchen, einen Dialog zu initiieren, der einer Kulturhauptstadt Europas würdig ist.» 2025 wird sich auch das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal jähren.

Die Kulturhauptstadt GmbH präsentiert sich zudem bald in einem ehemaligen Bankgebäude in der Stadt. In dessen Foyer soll fortan über die größten Beteiligungsprojekte informiert werden. Allerdings ist die Adresse nur vorübergehend. Für das künftige Hauptquartier wird derzeit mit Millionenaufwand ein ehemaliges Fabrikgebäude umgebaut. Es gehörte einst zum Firmenimperium von Richard Hartmann, auch bekannt als «Sächsischer Lokomotivkönig». Das Industriegebäude aus dem 19. Jahrhundert soll 2025 als Besucherzentrum für die Kulturhauptstadtgäste dienen und mehrere Projekte wie die «Akademie der Autodidakten» beherbergen. Der Umbau soll 2023 fertiggestellt werden, hieß es am Dienstag.

Chemnitz wird 2025 zusammen mit Nova Gorica in Slowenien den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen. Unter dem Motto «C the Unseen» will Sachsens drittgrößte Stadt dann verborgene Orte sichtbar machen.

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