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SPD-Kulturexpertin Högl: Neue Debatte über Einheitsdenkmal

Die Berliner Bundestagsabgeordnete und stellvertretende SPD-Fraktionschefin Eva Högl hat sich für eine neuerliche Debatte über das Einheits- und Freiheitsdenkmal ausgesprochen. Der neu gewählte Bundestag müsse sich zügig mit dem Thema auseinandersetzen und darüber verständigen, wie das Denkmal realisiert werden könne, sagte Högl der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober.

Sie kritisierte, dass sich seit dem letzten Beschluss des Parlaments zum Bau der «Einheitswippe» im Juni nichts getan habe. Die Nachverhandlungen zwischen dem Bund und dem mit der Errichtung beauftragten Gestalter Milla & Partner seien ins Stocken geraten. «Noch immer ist unklar, wie es weitergeht.»

Zudem verwies die SPD-Kulturexpertin auf eine Bürgerinitiative, die seit Wochen jeden Tag gegen den vorgesehenen Standort des Denkmals auf dem Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals protestiert. «Die geplante Errichtung vor dem Berliner Schloss führt zu einer Zerstörung des frisch sanierten Sockels und seines architektonisch bedeutsamen Gewölbes», so Högl.

Um das Projekt wird seit fast zwei Jahrzehnten gerungen. Im vergangenen Jahr hatte der Haushaltsausschuss den Bau überraschend im Alleingang gestoppt, weil die Kosten von zehn auf fünfzehn Millionen Euro gestiegen waren. Nicht zuletzt auf Initiative der SPD befasste sich dann aber das Plenum erneut mit dem Thema. Die Abgeordneten bekannten sich im Juni mit klarer Mehrheit zu den bisherigen Plänen.

«Der Bundestag hat zweimal entschieden und natürlich darf das Denkmal keine unendliche Geschichte werden», sagte Högl. «Aber auch für einen Neuanfang ist es noch nicht zu spät.»

Eine Sprecherin von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte auf Anfrage, die Einigung zwischen Milla und dem ausführenden Bundesbauamt (BBR) stehe zwar noch aus, sei aber auf einem guten Weg. Grütters' Haus werden den Willen des Bundestags wie beschlossen umsetzen.

Das Denkmal soll an die friedliche Revolution in der DDR und die Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern. Unter dem Namen «Bürger in Bewegung» ist es in Form einer riesigen begehbaren Waage geplant. Wenn sich genügend Menschen auf einer Seite zusammenfinden, neigt sie sich sanft in Richtung Boden. Im Inneren steht der Slogan: «Wir sind das Volk, wir sind ein Volk.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Milla&Partner / Sasha Waltz