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Kunst als Antwort auf die Fragen der Zeit

dpa / Matthias Hiekel
dpa / Matthias Hiekel

Für ihre jüngste Ausstellung haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ein Barockpalais zum Forum für brennende Fragen der Zeit gemacht. Etwa 130 Exponate aus den Beständen zeugen von der künstlerischen Auseinandersetzung mit Themen wie Krieg, Ressourcenknappheit, Werten, Klima, Natur und Umweltschutz. «Die Erfindung der Zukunft oder von der Suche nach einem guten Leben» (10. Mai bis 3. November) entstand auf Basis einer Umfrage unter 15- bis 35-Jährigen, wie SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann beim Vorabrundgang mit Ministerpräsident Michael Kretschmer am Donnerstag sagte. Mit kritischen Fragen forderten Gymnasiasten aus Dresden und Meißen den CDU-Politiker anschließend im «Zukunftsforum» heraus.

«Es ist nichts genutzt, wenn wir in Deutschland die Industrie durch eine CO2-Steuer ins Ausland vertreiben, sondern wir müssen das gemeinsam machen», sagte Kretschmer auf die Frage eines Mädchens, warum er eine CO2-Steuer ablehne. Die CO2-Reduzierung dürfe nicht auf nationaler, sondern müsse auf europäischer Ebene erfolgen. «Dann sind alle Bürger, alle Unternehmen gleichermaßen betroffen.» Ziel der Politik sei eine Mobilität der Zukunft ohne CO2. «Deshalb ist der Gedanke einer Bepreisung an sich nicht falsch.» Aber man müsse an der richtigen Ebene ansetzen, und es müsse einen Wettbewerb um die besten Technologien geben. «Wie das ausgeht, hängt von Ihnen mehr ab als von mir», ermunterte er die Jugendlichen.

«Es geht um die Frage, wie wollen wir leben und was macht gutes Leben aus», sagte Ackermann zur Umfrage unter 500 jungen Menschen. Antworten darauf finden sich in allen Räumen der Schau. Ihnen fehlt «eine globale Formel für den Frieden», halten Krieg für «das Unnötigste der Welt», wollen die «Abschaffung der Waffen» oder gemeinsames Vorgehen der Gesellschaft gegen aggressive Extreme.

Die Kuratoren haben dazu Objekte wie historische Kupferstiche der Todsünden, Skulpturen der Tugenden oder die Fotografie «14. Feb. 1945» von Gerhard Richter versammelt. Ebenfalls zu sehen sind etwa das berühmte «Nie wieder Krieg»-Plakat von Käthe Kollwitz, Charlotte Moormanns «Two Bomb Cellos» und die Video-«Botschaft an meine Enkel» aus dem All von Astronaut Alexander Gerst.

Eine Rauminstallation der Künstlergruppe Reinigungsgesellschaft aus alten Labormöbeln dient als sogenannter Think Tank, in einer Werkstatt können Besucher schöne Dinge aus Materialresten herstellen und im Innenhof finden sie das «essbare Museum».

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Matthias Hiekel

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