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Jugendwerkhof Festung Königstein: Schau zur Vergangenheit

dpa / Monika Skolimowska
dpa / Monika Skolimowska

Die Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz beleuchtet in einer Ausstellung über ihre Zeit als geschlossener DDR-Jugendwerkhof ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Damit sei das Museum bundesweit Wegbereiter, sagte die Kuratorin Maria Pretzschner am Donnerstag. Vergleichbares gebe es derzeit nicht in Deutschlands Museen.

Die Schau mit dem Titel «Jugendwerkhof Königstein 1949-1955» (5. April bis 3. November) zeugt vom Leben der Insassen und der Entstehung der ideologiebehafteten Erziehungsanstalten für als schwer erziehbar geltende straffällige Jugendliche. «Wir hoffen, mit unserem Engagement die Aufarbeitung dieses Themas zu fördern», unterstrich Pretzschner. Dokumente, Fotos, Filme, Zeitzeugenaufnahmen, Arbeitsgeräte und Möbel berichten vom Alltag der als schwer erziehbar geltenden und straffällig gewordenen Mädchen und Jungen, aus denen «sozialistische Persönlichkeiten» werden sollten.

Der Königsteiner Jugendwerkhof war eine der ersten Einrichtungen der Jugendhilfe in der DDR und einer von etwa 70 Umerziehungsanstalten dieser Art. Die Festung, die zuvor schon Staatsgefängnis oder Militärstrafanstalt war, galt als ausbruchsicher. Die ersten 40 Zöglinge von 14 bis 18 Jahren mussten sie in körperlich schwerer Arbeit bewohnbar machen, spätere Insassen für die Versorgung arbeiten. «Es war wie ein Leben in Verbannung», sagte Pretzschner. 1955 wurde der Werkhof Königstein auf Druck der Öffentlichkeit geschlossen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Monika Skolimowska