Das Museum Gunzenhauser in Chemnitz würdigt den im Mai gestorbenen Maler Johannes Grützke (1937-2017) mit einer großen Einzelschau. Es ist die erste große retrospektive Ausstellung für einen zeitgenössischen Künstler, wie die Kunstsammlungen Chemnitz am Mittwoch ankündigten. Unter dem Titel «Kunst ist nicht modern, sondern immer!», dem wohl bekanntesten Zitat des gebürtigen Berliners, sind vom 1. Oktober bis zum 14. Januar 2018 rund 200 Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Plakate und plastische Arbeiten des Kokoschka-Schülers zu sehen.
Dabei wird der eigene Bestand mit Hauptwerken wie «Die Erziehung Alexanders» (1978) oder «Faunsbesuch» (1982) um Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen ergänzt. Dazu gehören die Gemälde «Bach, von seinen Kindern gestört» (1975), die «Tischrunde mit Sigmund Freud, Karl Marx, Herbert Marcuse und Julius Grützke» (1969) oder «Walter Ulbricht» (1970).
Grützke war laut den Kunstsammlungen ein Freund des Galeristen und Sammlers Alfred Gunzenhauser (1926-2015), der seine Kollektion vor zehn Jahren nach Chemnitz gegeben hatte. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin, vertrat einen figurativen, oft ironisch überzeichneten Stil und galt als Parodist der Realität. Für Theaterregisseur Peter Zadek entwarf er Kostüme und Bühnenbilder.
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Bilder: dpa / Roland Weihrauch