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Edmund de Waals «library of exile» in Dresden

Edmund de Waal spricht während eines Pressetermins zur Ausstellung "Library of Exile". Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Edmund de Waal spricht während eines Pressetermins zur Ausstellung "Library of Exile". Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Dresden ist nach Venedig die zweite Station der Präsentation von Edmund de Waals «library of exile». Bis Mitte Februar 2020 kann die Rauminstallation des britischen Keramikkünstlers im Japanischen Palais besucht werden. «Es könnte keinen passenderen Ort für die Bibliothek geben als diesen», sagte der 55-Jährige am Freitag vor der Eröffnung. Er verwies darauf, dass in Dresden das Porzellan neu erfunden wurde, aber auch 1933 die erste Bücherverbrennung stattfand und 1945 große Bibliotheken zerstört wurden.

Die «libary of exile» umfasst über 2000 meist übersetzte Werke von Exilautoren, die ihre Heimat verlassen oder ins innere Exil emigrieren mussten. Die Außenwände sind mit flüssig aufgetragenem Porzellan überzogen, auf die seit der Antike verlorene Bibliotheken eingeschrieben sind. Wie in Venedig sind die Besucher eingeladen, in einem Buch ihre persönlichen Geschichten von Flucht und Migration zu hinterlassen.

«Es ist ein Ort für Begegnungen quer über die Kulturen hinweg», sagte de Waal, der mit dem Buch «Der Hase mit den Bernsteinaugen» international bekannt wurde. Seine Installationen rhythmisch angeordneter Porzellangefäße in minimalistischen Strukturen und gestaltete Räume finden weltweit Beachtung.

Für die Dauer der Ausstellung zeigt das Museum für Völkerkunde auch das Damaskuszimmer als einzigartiges Beispiel syrischer Dekorationskunst im aktuellen Restaurierungszustand. Der Empfangsraum eines Damaszener Wohnhauses ist anhand der reich verzierten Holzvertäfelung an drei Wänden bereits erlebbar. Es wurde nach Deutschland verkauft, wo es 1930 als Schenkung nach Dresden gelangte - und soll 2020 vollendet sein.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Edmund de Waal spricht während eines Pressetermins zur Ausstellung "Library of Exile". Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

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