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Autorin Aydemir: Land wird vielfältiger und ausgrenzender

dpa / Jens Kalaene
dpa / Jens Kalaene

Die deutsche Gesellschaft wird aus Sicht der Berliner Schriftstellerin Fatma Aydemir gleichzeitig vielfältiger und ausgrenzender. Im Vergleich zu vor zehn Jahren seien Migranten in der öffentlichen Debatte sichtbarer und erführen mehr Wertschätzung, sagte sie auf der Leipziger Buchmesse der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig könnten rechte und auch radikale Positionen oft unkommentiert in die Mitte der Gesellschaft rücken.

Aydemir hat mit 13 anderen Autorinnen den Sammelband «Eure Heimat ist unser Albtraum» über Perspektiven und Probleme verschiedener Minderheiten veröffentlicht, etwa von Migranten oder Homosexuellen. Anlass für das Buch sei die Entscheidung der Bundesregierung gewesen, ein Heimatministerium unter Führung des CSU-Politikers Horst Seehofer einzurichten, so Aydemir.

Der habe als eine der ersten Handlungen Migration zur Wurzel aller Probleme erklärt. «Das beschreibt den Albtraum schon ganz gut, weil eine Gruppe gegen die andere ausgespielt wird», sagte Aydemir. «In dem Moment, wo Migration zum Problem erklärt wird, werden alle Menschen mit Migrationsgeschichte in diesem Land angegriffen und bedroht.» Sie hoffe, dass ihr Buch dazu beitrage, große Allianzen gegen rechte Rhetorik zu knüpfen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jens Kalaene