Kurz vor Abschluss des zweiten Prozesses gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der rechtsextremen «Gruppe Freital» eröffnet der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden ein weiteres Strafverfahren. Ab heute müssen sich in dem für Terrorverfahren genutzten speziellen Gerichtsgebäude am Stadtrand zwei Männer und eine Frau aus Freital und Ostsachsen verantworten. Zunächst sind insgesamt zehn Verhandlungstage bis Mitte März terminiert.
Die 56-Jährige und ein 34-Jähriger sollen am Angriff auf ein alternatives Dresdner Wohnprojekt im Oktober 2015 beteiligt gewesen sein. Die Altenpflegerin und der Einzelhandelskaufmann aus Freital sind wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Ein Rohrnetzmonteur aus dem Landkreis Bautzen war nach Überzeugung der Generalstaatsanwaltschaft an dem Geschehen beteiligt. Dem 51-Jährigen werden zudem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, Sachbeschädigung, gefährliche Körperverletzung sowie deren Versuch vorgeworfen.
Es ist das dritte und letzte Verfahren zu dem Komplex, der seit Jahren die Justiz beschäftigt. Dafür wurden zwei Anklagen gegen Beschuldigte der «zweiten Reihe» verbunden, mit je über 100 Seiten Aktenumfang. Im März 2018 waren acht Mitglieder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Seit September 2020 läuft ein Prozess gegen vier weitere mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der gegen Ende terroristischen Vereinigung. Die «Gruppe Freital» hatte 2015 in der gleichnamigen Stadt südwestlich von Dresden und in der Umgebung Sprengstoffanschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende verübt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH