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Theaterprojekt: NSU-Urteil nur Teil eines Prozesses

dpa / Martin Kloth
dpa / Martin Kloth

Die Initiatoren des viel beachteten Theatertreffens «Unentdeckte Nachbarn» sehen das Münchner NSU-Urteil lediglich als Teil eines offenen Prozesses. An dessen Ende müsse die umfassende Aufklärung, die Strafverfolgung aller Verantwortlichen, die Entschädigung der Betroffenen und die Garantie der Nicht-Wiederholung stehen, sagte die Fachberaterin für Erinnerungskultur im Verein ASA-FF, Jane Viola Felber.

«Dafür braucht es weitere gerichtliche Prozesse, eine unabhängige Fact-Finding-Kommission außerhalb der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse, umfassende Reformen in Verfassungsschutz, Polizei, Justiz, Jugendsozialarbeit und eine aktive Erinnerungskultur und gesamtgesellschaftliche Begleitung der Aufarbeitungsprozesse», betonte Felber. Um das zu unterstützen, habe man die Webseite www.offener-prozess.de ins Leben gerufen, die von zahlreichen Initiativen unterstützt werde.

Der Verein ASA-FF hatte 2017 für «Unentdeckte Nachbarn» den Chemnitzer Friedenspreis bekommen. Das Projekt unter Leitung von Franz Knoppe setzte sich mit den Unterstützerstrukturen für das NSU-Terrortrio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt auseinander. In diesem Jahr gibt es vom 3. bis 11. November in Chemnitz das Nachfolgeprogramm «neue unentdeckte narrative». Das Festival «Aufstand der Geschichten» soll dazu anregen, sich mit Rechtspopulismus auseinander zu setzen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Martin Kloth