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Linke zu Munitionsaffäre: Kontrolle beim LKA hat versagt

Ein Polizist mit dem Logo der sächsischen Polizei. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Ein Polizist mit dem Logo der sächsischen Polizei. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Im Zuge der Munitionsaffäre bei einer Sondereinheit des sächsischen Landeskriminalamtes geht die Innenexpertin der Linken nicht von einem Einzelfall aus. «Mein Eindruck ist eher, dass sich gleich eine ganze schwerbewaffnete Spezialeinheit verselbstständigt hat», sagte die Landtagsabgeordnete der Linken, Kerstin Köditz, auf Anfrage am Mittwoch.

Sie erwarte in so einem sensiblen Bereich jederzeit professionelles Handeln. Dazu gehöre eine effektive Kontrolle. «Offenbar hat es so eine Kontrolle innerhalb des LKA aber überhaupt nicht gegeben - oder sie hat vollständig versagt.» Köditz forderte eine umfassende Aufklärung. «Hier darf nichts zurückgehalten, nichts verschleppt und nichts übersehen werden.»

Am Dienstag waren Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen gegen 17 Beamte einer LKA-Sondereinheit bekannt geworden. Den vier Hauptbeschuldigten im Alter von 32 bis 49 Jahren wird vorgeworfen, im November 2018 aus Dienstbeständen mindestens 7000 Schuss Munition entwendet und diese als Bezahlung bei einem privaten Schießtraining auf einer Schießanlage in Güstrow genutzt zu haben. Es geht um die Tatbestände Diebstahl, Verstoß gegen das Waffengesetz und Bestechlichkeit. Bei den anderen 13 Beamten besteht der Verdacht, Beihilfe zum Diebstahl geleistet und gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben.

Für Gründonnerstag ist eine Sondersitzung des Innenausschusses anberaumt, die von den Koalitionsfraktionen CDU, Grüne und SPD beantragt wurde.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH