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Lebenslange Haft wegen Mordes an Tochter gefordert

dpa / Matthias Hiekel
dpa / Matthias Hiekel

Im Dresdner Prozess um den Tod eines drei Jahre alten Mädchens hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf lebenslange Haft für den 36-jährigen Vater plädiert. Zudem beantragte die Anklagebehörde vor dem Dresdner Landgericht, die besondere Schwere der Schuld festzustellen. Es sei erwiesen, dass der Mann am 21. Januar seine Tochter aus Rache getötet habe. Die Beweisaufnahme habe ergeben, dass die Tat geplant war als Strafe für seine Ehefrau, die sich von ihm getrennt hatte.

Die Verteidigung plädierte auf Totschlag und eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren. Das Urteil soll am Nachmittag verkündet werden.

Laut rechtsmedizinischem Gutachten erstickte das Mädchen qualvoll. Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke und niederen Beweggründen des Vaters aus, die Verteidigung sprach von Verzweiflung und erweitertem Suizid. Tatsächlich hatte der Angeklagte am Tag vor dem Verbrechen Abschiedsbriefe an seine Frau und seine Mutter abgeschickt.

Auch in seinem letzten Wort schwieg der Angeklagte zum Geschehen. «Ich möchte dazu nichts mehr sagen», erklärte der aus Freiberg (Mittelsachsen) stammende Gebäudereiniger.

Das Kind war am Tatabend in der Wohnung des Mannes gefunden worden. Die Mutter hatte die Polizei gerufen, als ihre Tochter nicht vom Papa-Wochenende zurückkehrte. Der Vater hatte sein Zuhause verwüstet, war geflohen und Stunden später in der Nähe von Nossen (Landkreis Meißen) schlafend in seinem Auto entdeckt und festgenommen worden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Matthias Hiekel