Acht Monate nach einer bewusst herbeigeführten Explosion in einem Leipziger Mehrfamilienhaus mit vier Schwerverletzen soll am heutigen Montag das Urteil gesprochen werden. Ein 29-Jähriger ist vor dem Landgericht Leipzig wegen mehrfachen Mordversuchs und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Nach Überzeugung des Staatsanwaltschaft hatte der Mann im vergangenen Oktober mithilfe von Benzin seine Wohnung angezündet, um bei der Hausratversicherung abzukassieren.
Die Anklagevertretung hat eine lebenslange Haftstrafe wegen versuchten Mordes beantragt. Nach ihrer Überzeugung sind die Mordmerkmale der Heimtücke und des Einsatzes gemeingefährlicher Mittel erfüllt. Die Bewohner hätten um ihr Leben gekämpft, weil der einzige Fluchtweg durch dichten Qualm versperrt gewesen sei.
Eine damals 38 Jahre alte Bewohnerin des Hauses war auf der Flucht vor den Flammen aus der vierten Etage gestürzt. Sie verletzte sich schwer und erlitt irreparable psychische Schäden. Trümmerteile der Hausfassade und Einrichtungsgegenstände flogen bis zu 70 Meter weit. Die Verteidigung hat wegen schwerer Brandstiftung und fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion ein Haftstrafe von sieben Jahren gefordert.
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