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Erstochen aus Eifersucht: 44-Jähriger verurteilt

dpa / David-Wolfgang Ebener
dpa / David-Wolfgang Ebener

Ein 44-Jähriger ist am Donnerstag am Landgericht Dresden wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu zehn Jahren und vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Richter sind überzeugt, dass der Tunesier im Oktober 2017 in Dresden einen 35 Jahre alten Deutschen aus Eifersucht erstochen hat. Er habe alle Männer im Umfeld seiner früheren Lebensgefährtin mit Argwohn betrachtet, mit der er ein Kind hat und potenziellen Nebenbuhlern mit Gewalt gedroht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Wohnung der 43-Jährigen war Umschlagplatz für Drogen, wie der Vorsitzende Richter Herbert Pröls sagte. Abdelmonaam S. habe sich oft dort aufgehalten und nur wenige Tage vor dem tödlichen Angriff einen anderen Mann mit Reizgas besprüht und mehrfach mit einem Messer auf ihn eingestochen, sagte Pröls. Die Kammer ordnete auch eine Entzugstherapie für den Angeklagten an, der Mitte der 1990er Jahre nach Dresden kam.

Der wegen Drogenhandels und gewalttätiger Übergriffe auf die Ex-Freundin mehrfach Vorbestrafte hatte sich erst spät in dem seit August 2018 laufenden Prozess geäußert und auf Notwehr berufen. Das Opfer starb drei Tage später. Mit dem Urteil blieb die Kammer unter der Forderung der Staatsanwaltschaft von zwölf Jahren und acht Monaten. Die Verteidigung hatte auf Freispruch in Sachen Totschlag und eine geringe Freiheitsstrafe plädiert.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / David-Wolfgang Ebener