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Behörden: Wohlleben könnte nach Sachsen-Anhalt ziehen

dpa / Peter Kneffel
dpa / Peter Kneffel

Sicherheitsbehörden rechnen damit, dass der NSU-Waffenbeschaffer Ralf Wohlleben nach seiner Freilassung nach Sachsen-Anhalt zieht. Das Innenministerium in Magdeburg teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, dass Wohllebens Frau und gemeinsame Kinder ihren Wohnsitz in Sachsen-Anhalt haben. Die Behörden bereiteten sich darauf vor, dass auch Wohlleben selbst seinen Wohnsitz in dem Bundesland nehmen werde. Sachsen-Anhalt befinde sich in enger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern. Weitere Details, auch zum genauen Wohnort von Wohllebens Familie, nannte das Ministerium nicht.

Wohlleben war am Mittwoch aus dem Gefängnis in München entlassen worden. Nach Angaben des Oberlandesgerichts besteht keine Gefahr mehr, dass sich der 43-Jährige durch Flucht dem weiteren Verfahren entziehen könnte. Im NSU-Prozess war Wohlleben in der vergangenen Woche zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er besorgte laut Urteil eine entscheidende Waffe für die Morde des «Nationalsozialistischen Untergrunds». Er saß schon sechs Jahre und acht Monate in Untersuchungshaft. Das heißt, er müsste höchstens noch drei Jahre und vier Monate im Gefängnis verbüßen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt wurde.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Kneffel