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Mehr Zahnarzt-Besuche in Ostdeutschland

dpa / Markus Scholz
dpa / Markus Scholz

Die Ostdeutschen gehen häufiger zum Zahnarzt als die Patienten in Westdeutschland. In Sachsen waren 77,1 Prozent der Versicherten im Jahr 2017 mindestens einmal in zahnärztlicher Behandlung, im Saarland waren es nur 65,2 Prozent. Das geht aus dem «Zahngesundheitsatlas» der Barmer hervor, den die Krankenkasse am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.

Danach verzeichneten die fünf ostdeutschen Bundesländer (ohne Berlin) eine Quote von über 75 Prozent. Im Westen lagen hingegen nur Bayern und Baden-Württemberg knapp über dem bundesweiten Durchschnitt von 71,5 Prozent.

«Die Gründe für die Unterschiede kennen wir nicht», musste Studienautor Michael Walter von der Technischen Universität Dresden allerdings einräumen. Barmer-Chef Christoph Straub vermutet ein «traditionell höheres Präventionsverhalten» in Ostdeutschland. «Zudem werden die Versicherten im Osten vergleichsweise häufig mit Zahnfüllungen versorgt oder bekommen schadhafte Zähne gezogen.»

Bei den Früherkennungsuntersuchungen für Vorschulkinder verwischen sich jedoch die Ost-West-Unterschiede: Sachsen, Thüringen und Brandenburg lagen zwar auch hier weit über dem Bundesdurchschnitt, aber Spitzenreiter war Bayern mit einer Quote von 42,5 Prozent. Schlusslicht war auch hier das Saarland, wo nur 27,7 Prozent der Kinder bei der Früherkennung waren. Bei den Vorsorgeuntersuchungen für Sechs- bis 18-Jährige schwankte die Teilnahmequote zwischen 72 Prozent in Thüringen und 55 Prozent in Bremen.

Ein deutliches regionales Gefälle zeigte sich auch bei den Kosten für Kronen, Brücken und Implantate. Die Gesamtkosten je versorgtem Versicherten lagen in den ostdeutschen Flächenländern mit 1274 Euro bis 1379 Euro deutlich unter dem Bundesschnitt. Am teuersten war der Zahnersatz in Niedersachsen mit 1877 Euro. Hauptursache für höhere Kosten dürfte nach Straubs Worten die verstärkte Wahl von aufwendigem und ästhetisch ansprechenderem Zahnersatz sein.

Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen für Zahnersatz einen festen Zuschuss - wer mehr will als die Regelversorgung, muss die Mehrkosten selbst bezahlen. Deshalb spielt bei der Entscheidung für teurere Produkte vor allem die Wirtschaftskraft der Versicherten eine Rolle. So wurden in Bayern und Baden-Württemberg im vorvergangenen Jahr 66 Prozent der Kosten von den Patienten selber übernommen, in Sachsen-Anhalt lag der Eigenanteil nur bei 47,7 Prozent.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Markus Scholz

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