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Mehr Impfdosen für Sachsen wegen hoher Fallzahlen gefordert

Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa/Symbolbild
Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa/Symbolbild

In Sachsen mehren sich die Stimmen, den besonders von der Pandemie betroffenen Freistaat vorzugsweise mit Impfdosen zu versorgen. «Sachsen braucht schneller mehr Corona-Impfstoff», erklärte die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Lang am Freitag in Dresden. Der Freistaat sei nach wie vor der Hotspot in Deutschland: «Was braucht es noch an Argumenten, um die Bitte nach mehr Impfstoff zu untermauern», fragte Lang, die gelernte Krankenschwester ist.

Am Donnerstagabend hatte bereits die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) eine andere Praxis angemahnt. «Bisher erfolgt die Verteilung des Impfstoffes nach der Einwohnerzahl der Bundesländer. Ich glaube, dass auch andere Faktoren bei neuen Lieferungen eine Rolle spielen sollten.» Sachsen habe nicht nur die bundesweit höchste Inzidenz, sondern auch einen besonders hohen Anteil an älteren Menschen.

Nach Ansicht des sächsischen Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst (FDP) ist ein Wechsel in der Impfstrategie längst überfällig. «Es ist schlichtweg erschreckend, dass niemand bisher daran gedacht hat, bei der Verteilung von Impfstoff auch die Altersstruktur der Bevölkerung und das Pandemiegeschehen zu berücksichtigen.» Gerade in der ersten Phase Impfdosen allein nach Einwohnerzahl zu verteilen, sei noch keine Strategie.

Zugleich beklagte Herbst den schleppenden Verlauf der Impfungen in Sachsen. «Gerade einmal etwa jede sechste in Sachsen zur Verfügung stehende Impfdosis konnte bisher verabreicht werden (...) So hart es auch klingt: Jede Impfdosis, die irgendwo in Sachsen lagert, statt verabreicht zu werden, kostet potenziell Menschenleben und verlängert die Pandemie.»

In Sachsen ist inzwischen erstmals die neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, die zunächst in Großbritannien entdeckt wurde. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Donnerstag mitteilte, trat die Mutation bei einer Person aus Dresden auf, die aus Großbritannien zurückgekehrt war.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH