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Friseure in Trauerkleidung am Elbufer: Existenzsorgen

Die Silhoutte eines Friseurs mit Gesichtschutzschild ist zu sehen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Die Silhoutte eines Friseurs mit Gesichtschutzschild ist zu sehen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Mit zwei Aktionen will das Friseur-Handwerk in Dresden auf seine prekäre Situation in der Corona-Pandemie hinweisen. Heute erwartet die Innung Dresden am Elbufer hinter dem Japanischen Palais Friseure und Friseurinnen in schwarzer Kleidung. Tags darauf wollen Unternehmer, Mitarbeiter und Unterstützer zahlreiche Trauerkarten an die sächsische Staatskanzlei senden und damit das beginnende Sterben von Geschäften aus dieser Branche betrauern.

«Die Situation ist katastrophal. Einige Unternehmer sind in ihrer Existenz bedroht. Dabei haben sie viel Geld für die Umsetzung der Hygienekonzepte ihrer Geschäfte gesteckt», erläuterte die Geschäftsführerin der Dresdner Friseurinnung, Beatrice Kade-Günther. Immer mehr Salons stünden vor der Entscheidung, Filialen zu schließen, Mitarbeiter zu entlassen und Ausbildungsverhältnisse zu kündigen. «Es hat halt nicht jeder vier oder fünf Monatsmieten auf der hohen Kante», erläuterte Kade-Günther. Zudem fördere der Lockdown die Schwarzarbeit in ihrer Branche.

Mit der Aktion soll laut Innung darauf hingewiesen werden, dass viele Unternehmen noch keine oder nur einen Bruchteil der angekündigten staatlichen Finanzhilfe bekommen haben. Außerdem würden keine Perspektiven gezeigt und Strategien entwickelt, wie die Betriebsinhaber im weiteren Verlauf der Pandemie agieren können.

Problematisch ist die Situation auch für die Auszubildenden, für die im März die praktischen Prüfungen beginnen. «Die Auszubildenden fühlen sich unwohl und oftmals nicht gut vorbereitet», erläuterte Ulf Bernhardt von der Friseur- und Kosmetikinnung Chemnitz. Geübt werde derzeit ausschließlich an Kopfmodellen. «Das ersetzt die Arbeit am menschlichen Kopf aber nicht komplett. Nur dort kommen Unebenheiten und Wirbel vor, die berücksichtigt werden müssen», erklärte Bernhardt.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH